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Die Stimme der Jugend

Das Durchschnittsalter der Parlamentarierinnen und Parlamentarier ist 49 und deren Lebensrealität oft weit weg von derjenigen der Jugend. Umso wichtiger ist es, dass es in Institutionen gibt, mit deren Hilfe, die Jungen ihrer Stimme Gehör und sich im politischen Prozess Einfluss verschaffen können. Eine davon ist Jeuensse.Suisse, die Jugendorganisation unseres Dachverbandes Travail.Suisse

Ganz unterschiedliche Lebens- und Berufswelten treffen aufeinander, als sich der Jugendrat in Luzern im Sitzungszimmer der Hotel- und Gastrounion trifft. So diskutiert eine gelernte Bäckerin, die mittlerweile in einer Kommunikationsagentur arbeitet, mit einem Restaurationsfachmann oder eine Diätköchin in einer Grossküche mit einem Automatiker. Doch sie alle vereint die Vision, einer gerechteren und zukunftsgerichteten Arbeitswelt. Im Fokus der Sitzung – die Bildungspolitik. 

Bildungsoffensive nötig

Den Einstieg in den Tag macht Gabriel Fischer, Leiter Bildungspolitik bei Travail.Suisse, mit einem Kurzinput. «Früher war Weiterbildung nicht zwingend notwendig. Die Arbeitswelt hat sich stark verändert und wird immer schnelllebiger», erklärt er und ergänzt, «heute müssen Arbeitnehmende bereit sein, Weiterbildungen zu machen. Wichtig ist, dass die Arbeitgebenden die Arbeitnehmenden dabei unterstützen und die öffentliche Hand Weiterbildung für alle ermöglicht.» Für gute Aus- und Weiterbildungsvoraussetzungen sind vier Dimensionen relevant. Es braucht Zugang zur Bildung, die finanzielle Möglichkeit Weiterbildungen zu besuchen, Zeit, die einem vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt wird, sowie leicht zugänglichen Informationen zu den verschiedenen Aus- und Weiterbildungsangeboten. 

Lehrbeginn zu früh?

Die erste Ausbildungsentscheidung treffen die Jugendlichen teilweise schon mit 13 Jahren und nach wenigen Einblicken in die Berufswelt. Jeunesse.Suisse Mitglied Nicolas entschied sich nach gerade mal zwei Stunden schnuppern an einer Hotelreception für eine Lehre in der Hotelkommunikation. Ziemlich wenig für eine solch richtungsweisende Entscheidung. Allgemein hätten sich die Teilnehmenden eine intensivere Begleitung bei der Lehrstellensuche gewünscht. Die momentanen Angebote der Berufsinformationszentren (BIZ) empfinden alle als ungenügend. Ihrer Ansicht nach sollte das BIZ sowie das freiwillige vierte Jahr ausgebaut werden. Dieses soll seinen Ruf als Zusatzrunde für lehrstellenlose Schüler loswerden. Im zusätzlichen Jahr hätten die Schüler Zeit für mehrmonatige Praktika und somit länger Zeit herauszuspüren, in welche Richtung es in ihrem Berufsleben gehen soll. 

Laufbahnbegleitung statt Berufsberatung

Eine engere Begleitung wird nicht nur vor der Lehre gefordert, sondern auch während und in der Zeit danach. Ein Lösungsansatz der Teilnehmenden; ein Fragebogen welcher vor jedem Mitarbeitergespräch, sowohl vom Arbeitgebenden als auch dem Arbeitnehmenden, ausgefüllt wird. Dieser schlägt direkt verschiedene Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten vor und macht auf potenzielle branchenspezifische Herausforderungen aufmerksam. Einzelne Teilnehmende haben sogar die Vision eines Online-Tools welches die Arbeitnehmenden über ihr gesamtes Berufsleben begleitet. 

Aus den verschiedenen Ideen und Forderungen wurde im Anschluss ein Positionspapier formuliert. Dieses wurde an Travail.Suisse und Gabriel Fischer übergeben, welche die Forderungen der Jeunesse.Suisse in den verschiedensten Kommissionen auf nationaler Ebene einbringen.

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