Eine Nullrunde für die Bäckereien
Syna hat Verhandlungen über die Erhöhung der Mindestlöhne im Gesamtarbeitsvertrag des Bäckergewerbes geführt – leider war der Arbeitgeberverband nicht bereit, die viel zu tiefen Mindestlöhne zu erhöhen.
Syna ist enttäuscht ob der Sturheit des Arbeitgeberverbandes: Der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) des Bäckergewerbes weist mittlerweile die tiefsten Mindestlöhne aller vergleichbaren Branchen-GAV aus. So verdienen ungelernte Angestellte im Monat lediglich 3435.– Fr. brutto. Stellt man einige Vergleiche dar, zeigt sich, wie schlecht dieser GAV materiell aufgestellt ist.
Bäcker/-innen schneiden im Vergleich schlecht ab
Vergleicht man beispielsweise den Bäckerlohn mit einer ungelernten Reinigungskraft aus der Deutschschweiz, zeigt sich, dass die Reinigungskraft rund 120.– Fr. mehr pro Monat verdient. Dies macht pro Jahr eine Mehreinnahme von ganzen 1400.– Fr. aus. Eklatant wird der Vergleich beim gelernten Personal: Eine gelernte Reinigungsfachperson aus der Westschweiz verdient jeden einzelnen Monat rund 1100.– Fr. mehr! Dass sich solche Lohnunterschiede nicht nur im monatlichen Budget, sondern spätestens auch bei der Pension bemerkbar machen, macht das Problem bei den Bäcker/-innen noch gravierender.
Der Arbeitgeberverband kennt diese Lohnunterschiede. Und trotz dieser offensichtlichen Missstände ist die Arbeitgeberseite nicht bereit, mehr für die Angestellten ihrer Branche zu tun. Weder die Angestellten im Verkauf noch in der Produktion werden im GAV mit höheren Mindestlöhnen belohnt. Lediglich das Gastronomiepersonal, das dem GAV Bäckergewerbe unterstellt ist, darf 0.2% mehr Mindestlohn erwarten. Dies entspricht einer Erhöhung von rund 8.– Fr. und ist somit keine wirkliche Verbesserung.
Es geht weiter: Wir verhandeln den GAV neu
Fest steht, dass dies nicht so weiter gehen kann. Syna wird nächstes Jahr zusammen mit den Sozialpartnern den GAV neu verhandeln. Die Erwartungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bäckergewerbes sind aufgrund dieser tiefen Löhne hoch. Syna wird sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass diese auch erfüllt werden.