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Kampf um den Gesamtarbeitsvertrag

Die Hälfte der Arbeitnehmenden in der Schweiz ist einem Gesamtarbeitsvertrag unterstellt. Doch nur die wenigsten wissen, was es damit genau auf sich hat. Geschweige denn, dass es ohne ihn sehr schnell vorbei sein kann mit den guten Arbeitsbedingungen.

Der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) ist ein kollektiver Arbeitsvertrag, der zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern ausgehandelt wird. Er kann für alle Angestellten einer Firma, einer Branche oder auch landesweit und branchenübergreifend gelten.

Nur: Wofür braucht es überhaupt einen GAV? Jede angestellte Person bekommt ja einen Arbeitsvertrag! –
Genau, dieser sogenannte Einzelarbeitsvertrag basiert auf dem Arbeitsgesetz. Und da wir in einem Land leben, in dem die Unternehmen grosse Freiheiten besitzen, ist dieses Gesetz leider sehr arbeitgeberfreundlich.
Im Arbeitsgesetz werden nur Mindeststandards für die Arbeitnehmenden definiert. Darin ist weder ein Mindestlohn noch ein 13. Monatslohn vorgeschrieben.

Verhandlung als Kampfmittel

 Da man als Gruppe mehr Verhandlungsmacht besitzt, müssen sich die Mitarbeitenden einer Gewerkschaft anschliessen.
Und hier kommt Syna ins Spiel: Unsere verhandlungsstarken Sekretärinnen und Sekretäre setzen sich mit den Arbeitgebern zusammen, um möglichst gute Arbeits- Lohn- und Sozialbedingungen auszuhandeln.
Ohne die 60 GAV in der Schweiz müssten viel mehr Angestellte regelmässig bis zu 50 Stunden pro Woche arbeiten, und viele hätten nur 4 Wochen Ferien.
Ein Maurer oder eine Maurerin würde nach der dreijährigen Lehre niemals den Mindestlohn von 5500 Franken bekommen, und Elektrikerinnen und Elektriker müssten ganz sicher mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten.

GAV in Gefahr

Doch um überhaupt am Verhandlungstisch sitzen zu können, muss mindestens die Hälfte der betroffenen Belegschaft Gewerkschaftsmitglied sein.
Die Arbeitgeber können zudem den Vertrag jederzeit kündigen oder verschlechtern. Aktuell ist das der Fall mit dem GAV Elektro- und Telekommunikation: Die Chefs haben in einer ersten Verhandlungsrunde Forderungen gestellt, die zusammengerechnet eine Lohnkürzung von 20% bedeuten würden!

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