Life Coach: Papierkram – unsexy, aber wichtig!

Willst du zum Jahresbeginn einmal gründlich ausmisten? Oder wirfst du öfter Briefe ungeöffnet oder Quittungen direkt weg? Wieso dich das im Konfliktfall Tausende von Franken kosten kann, erklärt unsere Rechtsexpertin Corinne Bachmann im Interview.

Wieso sollte ich Dokumente aufbewahren?

 Corinne: Es ist enorm wichtig, dass du Dokumente aufbewahrst!
Denn wenn es mit deinem Vorgesetzten Probleme oder Uneinigkeiten gibt, musst du deine Forderung beweisen können. Wenn dir die Beweise aber fehlen, weil du die Unterlagen nicht aufbewahrt hast, dann hast du vor Gericht ein Problem. Mündliche Aussagen reichen in der Regel nicht: Dann wären zusätzlich Aussagen von Zeugen nötig. Doch diese sind erfahrungsgemäss zu allgemein und unpräzise.

Aber was ist, wenn mein Vorgesetzter keine Zeiterfassung macht?

 Die schlauen Arbeitgeber machen eine, weil dies im Arbeitsgesetz vorgesehen ist. Falls dem nicht so ist, empfiehlt es sich, selber eine zu erstellen. Diese gilt dann vor Gericht als Beweis. Natürlich solltest du sie ehrlich ausfüllen und am besten von deinem Vorgesetzten unterschreiben lassen. Es ist zudem immer gut, eine Kopie davon zu machen, damit du im Streitfall etwas in der Hand hast.

Wer ist besonders davon betroffen?

 Bei Jungen kommt es generell häufiger vor, dass sie die nötigen Unterlagen nicht mehr haben. Wir hatten zum Beispiel mehrere Mitglieder, besonders unter den Maler-Gipsern, die Probleme mit der Mittagsentschädigung hatten. Deren Arbeitgeber hatten die Spesen nicht pauschal abgerechnet. In diesem Fall mussten die Arbeitnehmenden jede einzelne Quittung vom Mittagessen behalten. Hatten sie diese nicht aufbewahrt, kriegten sie das Geld nicht. Das machte jährlich bis zu 5000 Franken aus!

Diese Unterlagen solltest du auf jeden Fall aufbewahren