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Lohnforderungen für 2023: Es braucht einen kräftigen Aufschwung bei den Löhnen

Die Schweiz befindet sich in einem kräftigen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Arbeitslosigkeit ist tief und viele Arbeitnehmende arbeiten bis zum Anschlag. Gleichzeitig steigen die Preise und ein massiver Anstieg der Krankenkassenprämien ist absehbar. Höhere Löhne sind deshalb dringend notwendig und hochverdient. Syna fordert neben dem Ausgleich für die höheren Konsumentenpreise und den höheren Krankenkassenprämien für alle Arbeitnehmenden zusätzlich Reallohnerhöhungen gemäss den wirtschaftlichen Bedingungen der Branchen. 

Die Arbeitnehmenden haben vom wirtschaftlichen Aufschwung im Moment vor allem eines, Druck. Druck bei den Terminen, Druck aufgrund steigender Kosten, Druck wegen fehlenden Kollegen und Kolleginnen. Der wirtschaftliche Motor läuft auf Hochtouren, aber diejenigen die ihn antreiben, sehen davon im Moment nur Lärm und Dreck. Damit muss nun Schluss sein. Es braucht eine Stärkung der Kaufkraft, welche die höheren Kosten ausgleicht und die Leistungen der Arbeitnehmenden honoriert.

Allgemein: 

Syna fordert, dass den steigenden Lebenshaltungskosten in allen Branchen und für alle Arbeitnehmenden Rechnung getragen wird. Zusätzlich zum Erhalt der Kaufkraft (LIK + Krankenkassenprämien) fordert Syna generelle Reallohnerhöhungen gemäss den wirtschaftlichen Bedingungen in den verschiedenen Branchen. 


Baugewerbe

Das Baugewerbe weist eine solide wirtschaftliche Substanz auf. Die Coronakrise hat dieser Branche kaum geschadet, die Umsätze sind weiter gestiegen und letztlich sind auch die Investitionen nach wie vor hoch. Dementsprechend sind die Auftragsbücher voll, die Baugesuche sind eingereicht und werden jetzt von den Arbeitnehmenden buchstäblich abgearbeitet. Die aufgrund der wirtschaftlichen Situation steigenden Preise können von den Bauherren zu einem grossen Teil weitergegeben werden. Jedoch führt eine gewollt ausgedünnte Personaldecke zusammen mit dem zunehmenden Fachkräftemangel und gleichzeitiger Kapazitätssteigerung zu massivem Druck und Stress bei der Arbeit.

Nachdem die Arbeitgeber in den letzten zwei Jahren keine Lohnerhöhungen im Rahmen des Gesamtarbeitsvertrages gegeben haben und auch das vorangehende Lohnwachstum durchwegs schwach war, ist der Druck auf die Löhne stark gestiegen. Die Demonstration der Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter in Zürich vom 25. Juni hat klar gezeigt, dass das Mass voll ist und die Arbeitnehmenden in der Baubranche nicht mehr bereit sind, eine weitere Nullrunde hinzunehmen.

Baugewerbe:

Syna fordert für das gesamte Baugewerbe den vollen Ausgleich der Teuerung und zusätzlich eine Reallohnerhöhung von 200.- Franken.  


Gesundheitswesen

Das Gesundheitswesen steht nach wie vor stark unter Druck. Fachkräftemangel, Überlastung und schlechte Arbeitszeiten machen dem Personal zu schaffen. Dies ist insbesondere schwerwiegend, als dass das Gesundheitswesen nicht als Dienstleistung anzusehen ist, sondern als unabdingbarer Auftrag an die Gesellschaft. Die Löhne im Gesundheitswesen sind strukturell zu tief. Ebenso erlauben die strengen Arbeitszeiten kaum eine Anstellung zu 100%, was einen direkten Einfluss auf das monatliche Einkommen hat.

Die Abwanderung des Personals muss jetzt mit einer kräftigen Lohnerhöhung als Sofortmassnahmen gebremst werden. Parallel dazu ist die Politik gefordert, die Pflegeinitiative so umzusetzen, wie sie vom Volk bestimmt wurde: Weiterbildung und Arbeitsbedingungen müssen nachhaltig verbessert werden.

Gesundheitswesen:

Syna fordert nebst dem Teuerungsausgleich eine generelle Lohnerhöhung von 5% (Prämienschock, Fachkräftemangel, etc.). Die Arbeitsbedingungen, insbesondere die Arbeitszeiten, müssen nachhaltig verbessert werden. Das strukturell zu tiefe Lohnniveau ist nicht mehr tragbar. 

 
Detailhandel

Der Detailhandel ist eine jener Branchen, die gut durch die Pandemie gekommen ist und wirtschaftlich sehr solide dasteht. Die grossen Arbeitgeber der Branche weisen eine solide finanzielle Substanz auf, die sich nicht mit dem nach wie vor tiefen Niveau der Löhne vereinbaren lässt. Die Arbeitsbedingungen im Detailhandel werden aufgrund der stetig sich ausweitenden Öffnungszeiten merklich schlechter, wohingegen die generellen Lohnerhöhungen selten ausfallen. Das Personal ist weitgehend weiblich und weitgehend unter einem Lohn angestellt, welcher vom Bundesamt für Statistik als Tieflohn deklariert wird. Zudem leidet der Detailhandel an strukturellen Problemen wie Fachkräftemangel, vielen Abgänge und einer hohen Fluktuation. Damit eine Detailhandelskrise (analog zur aktuellen Pflegekrise) früh abgefangen werden kann, muss der Detailhandel für die Arbeitnehmer attraktiver werden.

Detailhandel:

Syna fordert im Detailhandel nebst dem Ausgleich der Teuerung eine generelle Lohnerhöhung von 2%. Die wirtschaftliche Situation der Branche ist nachhaltig stabil, dafür besteht beim Lohnniveau deutlichen Aufholbedarf im Vergleich zu anderen Branchen. 


Industrie

Die Industrie ist weiterhin sehr stabil. Insbesondere die Chemie-Pharmabranche ist in den vergangenen Jahren drastisch gewachsen und verzeichnet immense Produktivitätssteigerungen. Die MEM Branche zeigt sich trotz der wirtschaftlichen Lage stabil. Doch auch in den MEM und Chemie Pharmabranchen zeigt sich der Fachkräftemangel verstärkt. Die steigenden Lebenshaltungskosten sind auszugleichen und eine Reallohnerhöhung aufgrund der wirtschaftlichen Lage realistisch und dringend notwendig.

Industrie:

Syna fordert für die MEM-Branche den Erhalt der Kaufkraft, sowie eine generelle Lohnerhöhung von 1.5%. Für die Chemie-Pharme-Branche ist ebenso der Erhalt der Kaufkraft gefordert, sowie eine generelle Lohnerhöhung von 2.5%. 


Fazit

Die Unternehmen verdienen gut und sie suchen händeringend nach Leuten. Die Arbeitnehmenden sind da und arbeiten bis zum Anschlag. Die ausserordentlich hohe Teuerung muss dringend ausgeglichen werden. Arbeitnehmende sind nicht mehr bereit, auf die wichtigen und vor allem absolut verdienten Lohnerhöhungen zu verzichten.

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