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Mit swype beruflich, sprachlich und kulturell wachsen

Für Studierende und Gymnasiasten gibt es bereits zahlreiche Angebote für einen Auslandsaufenthalt während der Schul- oder Studienzeit. Swype schliesst diese Lücke nun für Auszubildende und ermöglicht einen Monat in Irland. 

Nach dem Lehrabschluss einen mehrwöchigen Auslandsaufenthalt machen – und das zu geringen Kosten. Möglich macht dies swype, ein Projekt von Travail.Suisse und seinen Mitgliedsverbänden. Teilnehmende haben die Gelegenheit, einen Sprachkurs zu besuchen und gleichzeitig mehrere Wochen in einem branchenverwandten Betrieb zu arbeiten. Während des gesamten Aufenthalts wohnen sie bei einer lokalen Gastfamilie. Eine ideale Gelegenheit, um berufliche, sprachliche und soziale Kompetenzen zu erweitern.

Im Sommer 2024 wurde swype erstmals durchgeführt. Das Projektteam konnte dabei auf die Erfahrungen von Syna zurückgreifen, die vor zwei Jahren mit «Syna moves» ein ähnliches Projekt realisierte. In der Premierenausgabe von swype reisten 17 Jugendliche Anfang August nach Cork im Süden Irlands. Dort nahmen sie zunächst an einem einwöchigen Englisch-Intensivkurs teil. Anschliessend erhielten sie in lokalen, branchennahen Unternehmen drei Wochen lang einen intensiven Einblick in den irischen Arbeitsalltag. Was sie dabei erlebten, beschreibt Luca in seinem Reisebericht.

Mit swype wird eine Lücke im Berufsbildungssystem geschlossen. Während für Gymnasiasten und Studierende zahlreiche Möglichkeiten für Auslanderfahrungen bestehen, fehlen diese oft für Berufsschulabgänger/-innen. Swype bietet auch ihnen die Chance, wertvolle Auslandserfahrungen zu sammeln. Finanziell wird swype dabei von der Stiftung Movetia unterstützt.

Die Teilnahme an swype steht allen Lehrabgänger/-innen offen, unabhängig von ihrer Branche. Mitglieder von Syna und anderen Mitgliedsverbänden von Travail. Suisse haben bei der Anmeldung Vorrang. Das aktuelle Angebot richtet sich an deutschsprachige Jugendliche, eine Ausweitung auf die Romandie ist jedoch geplant, vielleicht sogar schon für die diesjährige Ausgabe. 

Mein Monat in Cork

Hallo, ich bin Luca, 22 Jahre alt, Syna-Mitglied, ausgebildeter Elektriker und immer offen für ein Abenteuer. Im letzten Sommer habe ich am Austauschprojekt swype mitgemacht, wo ich einen Monat lang in Irland wohnen, arbeiten und eine Sprachschule besuchen konnte. Gerne berichte ich euch von dieser aussergewöhnlichen Erfahrung in der Küstenstadt Cork. 

Internationale Schule

Das Beste an dieser Reise war, dass ich nicht allein nach Cork geflogen bin; ich war Teil einer Gruppe von 17 Teilnehmenden aus verschiedenen Berufsfeldern. In der ersten Woche besuchten wir die ACET-Sprachschule. Als ich das Klassenzimmer betrat, fühlte ich mich wieder wie in der Oberstufe – nur dass wir hier sehr kleine Pulte hatten, genau wie in den amerikanischen Filmen. Der Unterricht war vielfaltig gestaltet: Am Vormittag lag der Fokus auf Lese- und Vorleseübungen, nachmittags wechselte es zu Konversationsübungen und gemeinsamen Spielen wie Kahoot und Uno.

Ein besonders lustiger Moment in der Schule war, als wir gemeinsam mit den Lehrern irischen Tanz lernten – das war definitiv eine der unterhaltsamsten Erfahrungen, die ich in Irland gemacht habe. Am letzten Schultag erhielten wir ein Sprachzertifikat. Ich war sehr stolz auf mein C1-Niveau, da ich befürchtet hatte, mein Englisch konnte etwas eingerostet sein. Dieses Zertifikat wird mir in Zukunft sicherlich viele Türen öffnen.

Überraschungen auf der Arbeit

In den restlichen drei Wochen arbeitete ich als Elektroinstallateur in einem lokalen Betrieb. Als ich dort anfing, konnte ich kaum meinen Augen trauen. Wir mussten ab und zu darüber lachen, wie hier gearbeitet wird und die hohe Qualität der Schweizer Berufsbildung wurde uns immer wieder bewusst. Nicht nur die Arbeitsweise war anders. In manchen Häusern sind keine Boiler installiert. Stattdessen gab es in der Dusche einen Durchlauferhitzer. Mein Gesichtsausdruck war unbezahlbar, als ich zum ersten Mal ein elektrisches Gerät in der Dusche sah! So etwas habe ich in der Schweiz noch nie gesehen. Das war aber noch nicht alles. Einmal bekam ich den Auftrag, einen solchen Durchlauferhitzer auszutauschen. Als ich nur ein paar Schrauben loste, strömte plötzlich jede Menge Wasser heraus. Doch die meisten meiner Aufträge waren einfach: Steckdosen austauschen, Lampen anschliessen oder Schalter wechseln.

Abenteuer ausserhalb

Cork ist eine lebendige Stadt mit zahlreichen wunderschonen Orten. Was mir besonders aufgefallen ist, war die künstlerische Seite - fast überall, wohin man blickte, sah man Street Art. Die Stadt scheint formlich von Kreativität durchdrungen zu sein.

Nach der Schule oder der Arbeit trainierte ich oft im Fitness- oder im Muay-Thai-Studio. Danach ging es meist weiter in die Stadt zum Essen. Das war immer ein Highlight und dafür habe ich fast am meisten Geld ausgegeben. Ich probierte asiatische, italienische, mexikanische und amerikanische Gerichte, und die Preise waren für die Portionen, die man bekam, sehr fair. Auch die irische Küche habe ich getestet – nichts allzu Besonderes, aber ganz in Ordnung.

Der abendliche Treffpunkt der Gruppe war oft das Mardyke. Hier haben wir unvergessliche Nächte verbracht. Das Lokal bot alles, was das Herz begehrt: Bowling, Billard, Pingpong, Videospiele, Karaoke, Burger, eine Bar und Brettspiele. Besonders in Erinnerung bleibt mir der Moment, als 17 Schweizer/-innen in einem kleinen Karaoke- Raum ≪Barbie Girl≫ sangen. Das sorgte sogar bei den Angestellten in der Bar für herzhaftes Lachen. Es fehlte uns an nichts. Abgesehen von einer besseren Busverbindung, da ich etwas ausserhalb der Stadt wohnte. Aber das nimmt man gerne in Kauf, denn die Erlebnisse, die ich hatte, waren unbezahlbar.

Würde es immer wieder machen!

Ich fand diese Erfahrung eine der besten, die ich je gemacht habe, da ich die Kultur aus vielen Perspektiven erleben und zahlreiche neue Menschen kennenlernen konnte. Ich wurde jedem empfehlen, einmal einen solchen Austausch zu machen. Es hat mir nicht nur geholfen, meine Englischkenntnisse zu verbessern, sondern auch meinen Blick auf kulturelle Unterschiede erheblich erweitert und mir einen Einblick in eine andere Arbeitsweise gegeben.

Diese unglaubliche Erfahrung hatte ich nie gemacht, wenn ich nicht Mitglied bei Syna wäre. Eines Tages haben sie sich bei mir gemeldet und gefragt, ob ich Lust hatte, an diesem Austausch teilzunehmen. Dafür bin ich wirklich dankbar! 

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