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Tiefere Reallöhne als 2015? Inakzeptabel!

Eine kurze Recherche auf der Website des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) reicht, um festzustellen, dass es der Schweizer Wirtschaft nicht allzu schlecht geht. Das Bruttoinlandprodukt wächst, die Handelsbilanz ist positiv, die Arbeitslosigkeit liegt bei 2,3 Prozent und die SMI-Aktionäre erhalten 52 Milliarden Franken an Dividenden. Das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 3,1 Prozent, was im Übrigen deutlich mehr ist als die Verzinsung unserer zweiten Säule. 

Von der guten Wirtschaftslage profitieren nicht alle gleich. Besonders die anhaltende Teuerung ist für tiefe und mittlere Einkommen eine grosse Belastung. Für 2023 wird eine Steigerung der Lebenshaltungskosten von 2,3 Prozent prognostiziert. Ende 2021 lag die Teuerung bei 0,3 Prozent und erreichte im August 2022 mit 3,5 Prozent ihren Höhepunkt. Seit April 2021 sind die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten um mehr als 6 Prozent gestiegen.

Im Alltag sind diese sechs Prozent deutlich spürbar. Im meinem Heimatkanton Genf beispielsweise hat eine Person, welche den Mindestlohn verdient, rund 240 Franken weniger zur Verfügung pro Monat. Das ist inakzeptabel. Wir müssen für alle unsere Tarifverträge eine automatische Indexierung der Löhne an die Lebenshaltungskosten fordern. Eine Senkung unseres Lebensstandards ist inakzeptabel. Denn wir leben in erster Linie nicht, um zu arbeiten, sondern arbeiten, um zu leben!

Eine Verarmung derjenigen, die die Stärke und die wirtschaftliche Stabilität der Schweiz ausmachen, können wir nicht akzeptieren. Wir können keine schwindelerregenden Dividenden akzeptieren, wenn ein Kilo Reis von 5 Franken und 20 Rappen auf 8 Franken steigt. Wir können nicht akzeptieren, dass sich die Aktionäre vollfressen, während wir uns um die Zukunft unserer Familien sorgen.

Nein! Das akzeptieren wir nicht. Unsere Gewerkschaft, Syna, du und ich werden am 16. September entschlossen nach Bern gehen, um unseren Lebensstandard zu verteidigen. 

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