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3000 Bauleute und Angestellte fordern faire Löhne und gute Gesamtarbeitsverträge

Heute haben in Olten und Zürich 3000 Bauarbeiter, Handwerker und zahlreiche Angestellte aus den sogenannt essentiellen Branchen demonstriert. Sie alle waren während der Corona-Krise stark gefordert. Applaus ist gut, aber jetzt braucht es faire Arbeitsbedingungen, gute Gesamtarbeitsverträge und Lohnerhöhungen für alle.

Lohn, Respekt, Solidarität: Unter diesem Motto versammelten sich heute Angestellten aus den essentiellen Branchen, aus dem Bau, dem Ausbaugewerbe und der Industrie in Zürich und Olten. In zwei parallelen Kundgebungen forderten sie eine Anerkennung für ihre Anstrengungen während der Krise, mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen!

Bauwirtschaft boomt – Bauarbeiter gucken in die Röhre
Die Baubranche boomt. Noch nie gab es so viele Baugesuche wie 2021. Noch nie waren die Auftragsbücher so voll. Die Bauarbeiter leisten eine riesige Arbeit unter grossem Druck, der durch die Pandemie noch verstärkt wurde. Und doch weigern sich die Baumeister zum zweiten Mal in Folge, die Löhne der Bauarbeiter zu erhöhen. Das ist unverständlich – umso mehr als die Löhne laut einer Untersuchung des Baumeisterverbands bereits dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr praktisch flächendeckend gesunken sind.


Im Namen der Bauleute hielt deshalb Chris Kelley, Co-Leiter Sektor Bau bei der Gewerkschaft Unia an der Kundgebung in Olten fest: «Applaus reicht nicht. Jetzt braucht es echte Lohnerhöhungen.» Die dritte Verhandlungsrunde von nächster Woche wird zeigen, ob die Baumeister fähig sind, die Signale zu hören.

Schreinerinnen und Schreiner fordern neuen Gesamtarbeitsvertrag

Ende letzten Jahres haben die Schreinermeister das Verhandlungspaket für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag ohne Not abgelehnt. Als Konsequenz davon gelten seit Anfang Jahr für die Schreiner*innen keine minimalen Arbeitsbedingungen mehr; der Branche drohen Lohndumping, eine generelle Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und unter Druck der ausländischen Konkurrenz ein deutlich stärkerer Preiskampf.

Vor diesem Hintergrund rief Michael Kluge, Schreiner aus Zürich, seinen Kolleginnen und Kollegen zu: «So kann es nicht weitergehen. Wir brauchen einen neuen, fairen Gesamtarbeitsvertrag.»

Lohn, Respekt und Solidarität
Ins gleiche Horn stiess auch Guido Schluep, Zentralsekretär bei der Gewerkschaft Syna: «Ob Maurer, Schreinerin, Verkäufer oder Reinigungsangestellte: Alle geben täglich ihr Bestes. Doch anstatt Wertschätzung für diese Leistung zu zeigen, ziehen die Arbeitgebenden die Schrauben an: Termindruck, zu lange Arbeitszeiten, zu tiefe Löhne. Es ist Zeit, dass sich das ändert.»


Die 3000 Teilnehmenden in Zürich und Olten stimmten ihm lautstark zu. Alle gemeinsam fordern sie:

  • Faire Lohnerhöhungen und einen 13. Monatslohn für alle, keine Löhne unter 4000 Franken
  • Allgemeinverbindliche Gesamtarbeitsverträge, insbesondere in Dienstleistungsberufen
  • Keine Erhöhung des Frauenrentenalters

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