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Lohnforderungen für 2024: Historische Reallohnverluste bei hohem Kostendruck erfordern zwingend Reallohnerhöhungen

Die Reallöhne der Schweizer Arbeitnehmenden dürften in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge sinken, eine vergleichbare Entwicklung hat es in der Nachkriegszeit nie gegeben. Travail.Suisse und seine Verbände fordern je nach Branche generelle Lohnerhöhungen bis zu 4,5 Prozent für alle Arbeit-nehmenden. Aufgrund des anhaltenden Kostendrucks sind diese dringend notwendig. Die Spielräume für Lohnerhöhungen sind bei den Unternehmen vorhanden. Dies zeigen anhaltende Zuwächse bei der Produktivität und Betriebsgewinne, welche inzwischen höher liegen als noch vor der Pandemie. 
Zum dritten Mal in Folge sinken die Reallöhne in der Schweiz. Die gleichzeitig anhaltende wachsende Produktivität führt dazu, dass die Gewinne der Unternehmen überschiessen und inzwischen höher liegen als vor der Pandemie. «Es braucht 2024 endlich substanzielle Lohnerhöhungen für alle Arbeitnehmenden», so Thomas Bauer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse. «Diese sind umso dringlicher, als die Lebenshaltungskosten vieler Arbeitnehmender anhaltend stark steigen. Höhere Mieten, steigende Krankenkassenprämien und immer teurere Lebensmittel reduzieren die Kaufkraft vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schmerzlich», so Bauer.

Bei den Lohnforderungen orientieren sich die Gewerkschaften und Verbände von Travail.Suisse insbesondere an der Teuerung, der Produktivität und der Lohnentwicklung der Vorjahre. «Syna fordert je nach Branche 3,5 bis 4,5 Prozent mehr Lohn. Insbesondere in den handwerklichen Berufen, der MEM-Industrie und dem Gesundheitswesen sind bedeutende Lohnerhöhungen angezeigt», so Johann Tscherrig, Leiter Interessens- und Vertragspolitik der Gewerkschaft Syna. «Die anhaltenden Reallohnverluste bei stetig steigender Arbeitsbelastung sind nicht mehr tragbar», so Tscherrig weiter.

Im Service Public konnte die Teuerung im vergangenen Jahr in fast keiner Branche vollständig kompensiert werden. Deshalb besteht auch hier Nachholbedarf. «Es braucht in diesem Jahr für alle Angestellten im Service Public den vollen Teuerungsausgleich, damit die Kaufkraft erhalten bleibt», so Greta Gysin, Präsidentin des Personalverbandes transfair.

Bereits abgeschlossen sind die Lohnverhandlungen im Gastgewerbe. Die Resultate sind ernüchternd: Neben dem Teuerungsausgleich erhalten die Angestellten mickrige 5 Franken mehr Lohn pro Monat. «Angesichts der hervorragenden Geschäftssituation im Gastgewerbe, der sehr hohen Arbeitsbelastung und des weit verbreiteten Arbeitskräftemangels ist der Lohnabschluss erneut mehr als unbefriedigend», so Roger Lang, Leiter Recht, Sozialpolitik und Kampagnen bei der Hotel & Gastro Union.

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