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Aus vier wird eins!

Vor rund einem Vierteljahrhundert fand in Biel der Syna-Gründungskongress statt. Zur Feier dieses Jubiläums blicken wir 2023 jeweils auf der letzten Seite zurück auf die vergangenen 25 Gewerkschaftsjahre – beginnend mit der Gründung.

«Syna hat sich fulminant in Szene gesetzt», so titelt die erste Ausgabe des Syna Magazin. Am 12. September 1998 haben in Biel die vier Verbände CHB, CMV, LFSA und SGG den Zusammenschluss zur Gewerkschaft Syna beschlossen. Mit einem wuchtigen Mehr von 97 Prozent stimmten die über 800 Delegierten der Fusion zu.

Die vier Verbände
CHB
Der Christliche Holz- und Bauarbeiterverband der Schweiz war der grösste und älteste Fusionspartner und hatte zum Fusionszeitpunkt rund 36'000 Mitglieder.
CMV
Die Christliche Gewerkschaft für Industrie, Handel und Gewerbe gehörten 28'000 Mitglieder an und brachte schon einiges an Fusionserfahrung mit, da sich Anfang der 90er-Jahren drei christliche Branchengewerkschaften dem CMV anschlossen.
SGG
Die Schweizerische Graphische Gewerkschaft war eine Branchengewerkschaft der grafische Industrie und zählte zum Fusionszeitpunkt rund 3 300 Mitglieder.
LFSA
Der Landesverband Freier Schweizer Arbeitnehmer war mit seiner 89-jährigen Gewerkschaftsgeschichte der jüngste Fusionspartner. Die Mehrbranchengewerkschaft brachte 18'000 Mitglieder.
Die Fusionsgründe

Die Arbeitswelt und damit auch die Anforderungen an die Gewerkschaften sind damals wie heute stetig im Wandel. Viele Arbeitnehmende bleiben nicht mehr über ihr gesamtes Arbeitsleben in derselben Branche oder Region. Als fusionierte, national agierende Allbranchengewerkschaft deckt die neugegründete Syna diese neue Arbeitsrealität ab.

Nicht nur das individuelle Arbeitsverhalten ändert sich. Der sich entwickelnde Finanzkapitalismus verändert den Wert des Faktors Arbeit. «Eine Welt, die alles und jedes nur noch auf seinen Marktwert reduziert, braucht einen Gegenentwurf. Syna setzt der Aktionärsmacht den Wert der Gerechtigkeit gegenüber», betont der damalige Co-Präsident Hugo Fasel in seiner Antrittsrede. Ein Gegengewicht, das als fusionierte Kraft grösser und einflussreicher ist.

Neues Logo, neuer Name, alte Werte

Eine Neugründung bedeutet immer auch ein Loslassen des Alten. So war die Namensfindung eine der anspruchsvollsten Aufgaben. Mit «Syna» entschied man sich für einen Kunstnamen. Syna als Kürzel des französischen Wortes für Gewerkschaft «Syndicat». Syna als Anlehnung an den griechischen Begriff für miteinander «syn». Syna als Referenz auf «Synergien», welche durch den Zusammenschluss der vier Verbände entstehen.

Als Grundlage dient der jungen Syna die christliche Sozialethik mit den Werten Gemeinwohl, Solidarität und Subsidiarität. Die konfessionell und politisch unabhängige Gewerkschaft steht allen Arbeitnehmenden offen. Das soll auch der neue Name – nun ohne den Zusatz «christlich» – zeigen.

Gewerkschaft ist auch weiblich

Auffallend ist: Der neue Name ist weiblich. «Es ist höchste Zeit, dass sich die Gewerkschaftsarbeit auch an den Bedürfnissen der Arbeitnehmerinnen ausrichtet – denn bislang haben sich die Gewerkschaften über Jahrzehnte auf die männlichen Arbeitnehmer konzentriert!», betont der damalige Oberwalliser Regionalsekretär Anton Zimmermann.

Mit dem erfolgreichen Gründungskongress, dem neuem Namen und Logo ist der Grundstein gelegt für eine erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit.

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