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«Die Arbeitnehmenden haben mehr Wertschätzung verdient.»

Laura Beeler hat vor einem Jahr ihre kaufmännische Lehre bei Syna abgeschlossen. Der Gewerkschaft ist sie auch nach dem Lehrabschluss treu geblieben. 
Meine Arbeit

Aktuell arbeite ich Teilzeit als Verkäuferin in der örtlichen Bäckerei. Diese Stelle habe ich während der Berufsmatur angefangen. In der Bäckerei werde ich auch weiterhin arbeiten, um mir neben dem Wirtschaftspsychologiestudium, das ich diesen Herbst an der Hochschule Luzern beginne, etwas dazuzuverdienen. Vor der Berufsmatura habe ich meine KV-Lehre bei Syna gemacht. Ich hätte mir keinen besseren Lehrbetrieb vorstellen können. Schon am Schnuppertag habe ich mich mit meiner Berufsbildnerin Christa Imhof super verstanden. Das kleine und familiäre Team war der perfekte Ort für mich nach der Realschule. Genau gewusst, was eine Gewerkschaft alles macht und was für verschiedene Tätigkeiten auf mich zukommen habe ich nicht. 

Meine Gewerkschaft

Bei der täglichen Arbeit auf dem Sekretariat war ich ständig im Kontakt mit den Mitgliedern. Da spürt man das Familiäre und Persönliche, was Syna unter anderem für mich ausmacht. Nebst den vielen schönen Momenten, in denen wir Mitgliedern helfen konnten, bleiben einem natürlich auch schwierigere Momente in Erinnerung. Beispielsweise wenn jemand 30 Jahre lang für denselben Arbeitgeber gearbeitet hat, dann gehört derjenige für mich bereits zum «Inventar » der Firma. Es ist für mich logisch, dass jemand sein Handwerk nicht mehr gleich effizient ausführen kann, wenn er bereits ein gewisses Alter erreicht hat, wie jemand, der gerade aus der Lehre gekommen ist. Aber jemandem, der seine Energie jahrzehntelang in eine Firma gesteckt hat, aus Altersgründen oder abschwächender Leistung die Kündigung auszusprechen, empfinde ich als anstandslos. Obwohl solch eine Kündigung anfechtbar ist, ist das Verhältnis zwischen Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden zerstört. Solche Fälle sind für mich Paradebeispiele der Geringschätzung. 

Meine Zukunft

Viele empfinden Recht als trockene Materie. Mich hingegen hat die tägliche Auseinandersetzung mit dem Arbeitsrecht sehr interessiert. Dies hat mich auch dazu bewogen, mich an der Hochschule Luzern für ein Wirtschaftspsychologie- Studium anzumelden. Da werden wir uns nebst arbeitsrechtlichen Fragen vor allem mit der Arbeitsmotivation auseinandersetzen. Wie kann ich einen Arbeitsplatz gestalten, an dem sich alle Arbeitnehmenden wohlfühlen und gerne arbeiten gehen. Der Lohn ist hierfür sicherlich ein wichtiger, aber nicht der einzige Faktor. Ich kann mir gut vorstellen, später mal in einer HR-Abteilung zu arbeiten. Dabei möchte ich mithelfen, ein Arbeitsklima zu schaffen, bei dem sich alle Mitarbeitenden respektiert und wertgeschätzt fühlen. Diese Aspekte kommen in der heutigen Arbeitswelt meines Erachtens oft zu kurz. 

Mein Engagement

Während meiner Lehre hat mich Uri-Regionalpräsident Sepp Arnold gefragt, ob ich nicht Lust hätte, als Jugendobfrau die Stimme der Jungen im Vorstand zu vertreten. Das habe ich dann auch gemacht. Leider sind nicht mehr so viele Junge in der Gewerkschaft aktiv. Ich glaube, dass vielen gar nicht bewusst ist, was die Gewerkschaften für die Arbeitnehmenden machen. Dass auch sie vom Gesamtarbeitsvertrag profitieren, obwohl sie nicht einer Gewerkschaft angehören. Stellen Sie sich vor, wenn es keine Gesamtarbeitsverträge mehr gäbe, wie unsere Arbeitswelt dann aussehen würde. Ich hoffe, dass es uns gelingt, wieder mehr Junge für gewerkschaftliche Anliegen zu motivieren. Diesen Herbst gebe ich das Amt als Jugendobfrau ab und kandidiere als Vizepräsidentin der Region Uri. Ich würde mich sehr über die Wahl freuen und bin gespannt auf die kommenden Herausforderungen. 

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