Skip to main content

Die Arbeitslosenversicherung soll den Wiedereinstieg ins Erwerbsleben fördern

Die Nationalrätin Isabelle Chappuis hat heute eine Motion eingereicht, die verlangt, dass die Arbeitslosenversicherung die Bedürfnisse von Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteigern besser berücksichtigt. Damit soll insbesondere Frauen der Wiedereinstieg nach einem längeren familiär bedingten Unterbruch der Erwerbstätigkeit erleichtert werden.

Die arbeitsmarktlichen Massnahmen (AMM) der Arbeitslosenversicherung haben zum Ziel, die rasche und dauerhafte Wiedereingliederung der Versicherten in den Arbeitsmarkt zu fördern. Ein Ausnahmeartikel im Gesetz ermöglicht auch Personen, die keine Taggelder beziehen, den Zugang zu arbeitsmarktlichen Massnahmen. Für Wiedereinsteigende, die nach einem längeren familiär bedingten Unterbruch wieder ins Erwerbsleben einsteigen wollen, ist dieser Zugang aber oft mit zu hohen Hürden verbunden.

Die Schwierigkeiten beim Wiedereinstieg erklären sich unter anderem durch den raschen Wandel der Berufe und die neu geforderten Kompetenzen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, das Konzept der «beruflichen Neuorientierung» in das Arbeitslosenversicherungsgesetz (AVIG) aufzunehmen. Berufslaufbahnen verlaufen heute nicht mehr linear, und es ist wichtig, die im Laufe der Zeit erworbenen transversalen Kompetenzen anzuerkennen und aufzuwerten. Diese Kompetenzen sollen mit Unterstützung der arbeitsmarktlichen Massnahmen (AMM) auf andere Bereiche übertragen werden können. Dieser Ansatz würde nicht nur den Wiedereinstieg erleichtern, sondern auch den sich ändernden Bedürfnissen des Arbeitsmarktes gerecht werden.

Aus diesem Grund hat die Waadtländer Mitte-Nationalrätin Isabelle Chappuis heute eine Motion eingereicht, die darauf abzielt, dass die Arbeitslosenversicherung die Situation und die Bedürfnisse von Personen besser berücksichtigt, die nach einer mehrjährigen Unterbrechung der Erwerbstätigkeit wieder ins Berufsleben einsteigen wollen. «Das AVIG wird den heutigen Herausforderungen der Familien in der Schweiz nicht gerecht. Es trägt dem raschen Wandel der Arbeitswelt und dem damit verbundenen Unterstützungsbedarf bei Umschulung und Weiterbildung zu wenig Rechnung. Dies geht vor allem zu Lasten der Frauen, die aus familiären Gründen ihre Erwerbstätigkeit zurückstellen mussten», erklärt Isabelle Chappuis.

An einer Medienkonferenz zum Wiedereinstieg ins Erwerbsleben hatte Travail.Suisse im Juni ein Analyse- und Positionspapier mit Forderungen zur Förderung des Wiedereinstiegs präsentiert. Valérie Borioli Sandoz, Leiterin Gleichstellungs- und Vereinbarkeitspolitik, hält fest: «Wir haben zehn Kernforderungen formuliert, von denen vier eine Anpassung die Arbeitslosenversicherung betreffen. Die heute von Isabelle Chappuis eingereichte Motion spiegelt diese Forderungen wider und wir freuen uns darüber.»

Ähnliche Beiträge

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ablehnen Akzeptieren