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Frauen zahlten hohen Preis während der Covid-19-Krise

Die heutige Analyse der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen EKF zeigt auf, dass sich die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern während der Covid-19-Krise nochmals zum Nachteil der Frauen verschärft haben. Syna und ihr Dachverband Travail.Suisse unterstützen die herausgegebenen Empfehlungen der EKF, die sich mit ihren Forderungen decken. 

Die Frauen haben deutlich stärker unter der Covid-19-Krise gelitten als die Männer und weniger von staatlicher Unterstützung profitiert. Dies zeigen die Resultate einer Studie des Büro BASS im Auftrag der EKF, welche die Einschränkungen und Unterstützungsmassnahmen des Bundes einer Geschlechteranalyse unterzog. Die Studie liefert eine geschlechtsspezifische Analyse der Auswirkungen der behördlichen Massnahmen. Die Folgen zeigten sich etwa bei den tiefen Löhnen und prekären Arbeitsverhältnissen, insbesondere für Selbstständige mit Teilzeitstellen oder im Gastgewerbe, die mehrheitlich von Frauen besetzt sind. Dies gilt auch für die Beschäftigten in Privathaushalten, von denen die überwältigende Mehrheit (88 %) Frauen sind: Sie wurden von den Krisenmassnahmen schlichtweg ausgeschlossen.

Obwohl die Homeofficepflicht die Gesundheit vieler Erwerbstätiger geschützt hat, bedeutete sie auch eine deutliche Verschlechterung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wenn Kindergärten und Schulen geschlossen wurden, waren es mehrheitlich die Frauen, die ihre Arbeitszeit reduzierten, um alles gleichzeitig zu bewältigen. Valérie Borioli Sandoz, Verantwortliche für Gleichstellung und Vereinbarkeit bei Travail.Suisse, meint dazu: «Homeoffice ist gesundheitsgefährdend und missbräuchlich, wenn es keine klaren Regeln und zeitliche Begrenzungen gibt.» Die Vorteile, die die Arbeit zu Hause bietet (keine Pendelwege, höhere Produktivität usw.), dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Heimarbeit in erster Linie Arbeit ist und dass die Arbeitszeit erfasst werden muss. Es müssen neue Rechte entstehen, wie das Recht auf Nichterreichbarkeit, um Stress und stetige kognitive Irritation zu begrenzen.

Die EKF empfiehlt verschiedene Massnahmen, um mehr Gleichstellung und Widerstandsfähigkeit für Krisenzeiten zu erreichen:

  • die Aufwertung von Niedriglohnjobs
  • die Neuqualifizierung von Frauen durch Weiterbildung und Bildungsangebote, die mit der Kinderbetreuung vereinbar sind
  • eine konsequente staatliche Investition in den Elternurlaub und familienergänzende Kinderbetreuung
  • ein Recht auf Arbeitszeitreduktion für Eltern
  • ein Recht auf Rückkehr zum ursprünglichen Beschäftigungsgrad nach einer vorübergehenden Senkung


Syna und Travail.Suisse sind der Meinung, dass all diese Massnahmen umgesetzt werden müssen, ohne auf die nächste Krise zu warten.

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