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Hände weg vom freien Sonntag - Widerstand gegen zwölf bewilligungsfreie Sonntagsverkäufe

Die Gewerkschaft Syna zeigt sich besorgt über den gestrigen Entscheid der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats (WAK-S) zur Standesinitiative (23.325 S) betreffend Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten. Mit diesem Schritt soll das Arbeitsgesetz erneut gelockert werden – künftig sollen zwölf Sonntagsverkäufe pro Jahr ohne Bewilligung möglich sein, statt wie bisher nur vier.

Die Sonntagsruhe ist kein Luxus, sondern ein grundlegender Pfeiler für Gesundheit, Erholung und sozialen Zusammenhalt. Mit der geplanten Ausweitung der Sonntagsarbeit droht genau das verloren zu gehen. Besonders betroffen wären dabei Beschäftigte im Verkauf, in der Logistik, der Reinigung und der Sicherheitsbranche – Branchen, die schon heute unter hohem Druck und tiefen Löhnen leiden. Weniger Ruhezeit führt nachweislich zu einem höheren Risiko für Burn-out, Depressionen und soziale Isolation. Darüber hinaus leidet die gemeinsame Familienzeit massiv, wenn ein Elternteil sonntags arbeiten muss.

Bevölkerungswille wird ignoriert

Mit ihrem Entscheid ignoriert die ständerätliche Kommission mehrfach gefällte Volksentscheide: In der Mehrheit der kantonalen Abstimmungen wurden längere Ladenöffnungszeiten klar abgelehnt. Trotzdem soll die Zahl der bewilligungsfreien Sonntagsverkäufe von vier auf bis zu zwölf erhöht werden – obwohl viele Gemeinden nicht einmal die heutigen Möglichkeiten ausschöpfen. Diese schrittweise Aushöhlung des Arbeitsgesetzes folgt einer klaren Salamitaktik und gefährdet den Schutz der Sonntagsruhe.


Yvonne Feri, Präsidentin der Gewerkschaft Syna, sagt ganz klar: „Der freie Sonntag ist ein unverzichtbares Gut für unsere Gesellschaft und unsere Gesundheit. Wer ihn für kurzfristige wirtschaftliche Interessen opfert, gefährdet den sozialen Zusammenhalt, die Familienzeit und die Erholung vieler hart arbeitender Menschen. Wir fordern das Parlament auf, die Sonntagsruhe zu respektieren."

Bündnis für den freien Sonntag
Syna engagiert sich als Teil der Sonntagsallianz – einem überparteilichen Zusammenschluss aus Gewerkschaften, Frauenverbänden, Kirchen, politischen Parteien sowie Arbeitsmedizinerinnen und -medizinern für den Schutz des arbeitsfreien Sonntags.
Darüber hinaus hat die Gewerkschaft Syna zusammen mit der Gewerkschaft Unia die Petition «Nein zu mehr Sonntagsarbeit» lanciert. Innert kürzester Zeit konnten tausende Unterschriften gesammelt werden – ein unmissverständliches Signal: Die Menschen wollen Erholung statt immer längerer Ladenöffnungszeiten – Zeit, dass die Politik endlich zuhört.

Was wir fordern
  • Stopp der Pläne zur Ausweitung von Sonntagsverkäufen– der Sonntag gehört der Erholung.
  • einen Gesamtarbeitsvertrag im Detailhandel, der faire Löhne und gesunde Arbeitsbedingungen garantiert.
  • Achtung des Volkswillens: Schluss mit der schrittweisen Aushöhlung des Arbeitsgesetzes durch das Parlament. 
Für Rückfragen:
Yvonne Feri, Präsidentin der Gewerkschaft Syna, yvonne.feri@syna.ch, 079 781 20 43
Cornelia Bickert, Branchenleiterin Detailhandel Syna, cornelia.bickert@syna.ch, 076 748 17 99 

Unterzeichne die Petition

Unterstütze auch du diese Forderung und unterzeichne die Petition. Wir zählen auf dich. 

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