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Honeywell: Ein Konzern will sich aus der Verantwortung ziehen

Syna wurde heute über die Eröffnung des 3. Konsultationsverfahrens innerhalb von 2 Monaten beim Industriekonzern Honeywell informiert. Nachdem bereits die vorherigen Konsultationsverfahren sehr undurchsichtig und nicht im Sinn der schweizerischen Sozialpartnerschaft durchgeführt wurden, fordern wir nun Kooperation vom amerikanischen Unternehmen.

Schon die ersten beiden Konsultationsverfahren bei den Honeywell-Firmen Saia-Burgess Controls AG in Murten und Life Safety Distribution GmbH in Hegnau hatten gravierende Folgen: Jeweils rund 50% der Mitarbeitenden werden in naher Zukunft ihre Stelle verlieren! Umso mehr ist Syna irritiert, dass Honeywell nun bei der Life Safety Distribution GmbH bereits die nächste Entlassung von 12 Mitarbeitenden plant. Die ursprünglich 82-köpfige Belegschaft soll damit schlussendlich auf 25 Angestellte reduziert werden.
Das erste Konsultationsverfahren bei der Life Safety Distribution GmbH ist inzwischen abgeschlossen. Die Gewerkschaft Syna hat es als Sozialpartner begleitet. Dabei mussten wir feststellen, dass der Arbeitgeber offensichtlich vorhatte, die Massenentlassung ohne Rücksicht auf die sozialpartnerschaftlichen Gepflogenheiten in der Schweiz durchzuziehen. Nur dank unseres unermüdlichen Einsatzes konnte das Schlimmste verhindert werden. Der amerikanische Honeywell-Konzern – so macht es den Anschein – will es sich mit den Massenentlassungen möglichst einfach machen. Syna-Zentralsekretär Nico Fröhli meint dazu: «Es war äusserst schwierig, während der Konsultationsphase an die notwendigen Informationen zu kommen. Nachdem der Konzern die Informationen zunächst lange Zeit komplett verweigerte, waren anschliessend die zugestellten Informationen praktisch unbrauchbar. So hatten wir seitens der Arbeitnehmenden keine Chance, ein seriöses Antwortschreiben mit wirkungsvollen Gegenvorschlägen zu erarbeiten. Das ermöglichte dem Arbeitgeber, die Konsultation mit der Ankündigung der Entlassungen bequem zu schliessen.»

Kooperation verlangt
Syna erwartet, dass sich Honeywell für das heute angekündigte Konsultationsverfahren und die bevorstehenden Sozialplanverhandlungen kooperativ zeigt. Nico Fröhli äussert sich besorgt: «Es stellt sich die Frage, ob sich der Konzern Honeywell möglichst leise aus der Schweiz verabschieden will. Die hohe Dichte an Konsultationsverfahren sind ein starkes Indiz dafür.» Auch die Gründe für einen Wegzug aus der Schweiz scheinen klar: Hier geht es um blossen Profit. Der Umsatz soll gesteigert, die Personalkosten mit günstigeren Arbeitnehmenden in Schwellenländern reduziert werden. Umso wichtiger ist deshalb nun, dass Honeywell die Sozialpartnerschaft ernst nimmt und den betroffenen Mitarbeitenden in der Schweiz mit einer sozialverträglichen Lösung Hand bietet.
Die Gewerkschaft Syna wird sich weiterhin aktiv in den Konsultationsprozess einbringen und den betroffenen Mitarbeitenden sowie der Personalkommission zur Seite stehen.


Weitere Auskünfte
Nico Fröhli, Zentralsekretär Industrie

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