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Die Vetropack-Beschäftigten fordern einen Sozialplan vor jeglichen Entlassungen

Die Belegschaft von Vetropack ist heute Nachmittag zu Versammlungen zusammengekommen. Die Beschäftigten sind verärgert über den Mangel an Respekt und die Brutalität, mit der das Unternehmen kommuniziert hat. Vetropack hat die Vorschläge der Belegschaft übergangen und gestern zuerst die Medien und nicht das betroffene Personal informiert. Die Belegschaft fordert die Aushandlung eines Sozialplans gemäss dem Firmen-Gesamtarbeitsvertrag, den Verzicht auf jegliche Entlassungen vor der Annahme des Sozialplans und den Erhalt von industriellen Arbeitsplätzen am Standort. Andernfalls werden Kampfmassnahmen eingeleitet.

Le personnel de Vetropack s'est réuni en assemblées générales cet après-midi et a validé à l'unanimité une réponse à l'entreprise sur ses décisions et communications. Il a décidé de le communiquer au préalable aux médias afin de respecter l'usage mis en place par le groupe de M. Cornaz. 

Totale Respektlosigkeit

Die Unternehmensleitung teilte gestern Aussenstehenden und den Medien ihre Entscheidung zur Schliessung des Standorts mit, bevor sie die Belegschaft, die Personalkommission und die Sozialpartner informierte. Vetropack stellt also seine Arbeiter:innen und seine gesetzlichen Verpflichtungen hinter seine PR-Überlegungen zurück. Die Beschäftigten, die zum Teil seit über 30 Jahren für die Firma arbeiten, sind über dieses respektlose Vorgehen besonders verärgert.

Vetropack handelt leichtfertig

Die Arbeitsgruppe des Personals musste heute Morgen feststellen, dass die Geschäftsführung jegliches Eintreten auf ein Projekt zur Erhaltung des Standorts Saint-Prex abgelehnt hat. Die von Vetropack vorgenommene Beurteilung des Projekts der Belegschaft erwies sich für einen Konzern dieser Grösse als erschütternd dürftig. Das Unternehmen nahm keine Detailanalyse vor, sondern übernahm Zahlen aus anderen Ländern, statt die Situation in Saint-Prex genau zu analysieren. Die Geschäftsführung beging eklatante Fehler bei der Analyse der ausgewählten Technologien. Die Arbeitsgruppe der Belegschaft kommt zum Schluss, dass die Schliessung des Standorts eher eine strategische Entscheidung des Konzerns ist, der auf andere Länder setzt, als dass sie auf konkreten wirtschaftlichen oder technologischen Kriterien beruhte. Die mangelnde Ernsthaftigkeit, mit der die Vorschläge des Personals behandelt wurden, zeigt, dass der Entscheid zur Schliessung lange vor dem Konsultationsverfahren getroffen wurde, und dass die Firma sich davon nicht abbringen lassen wollte.

Es drohen brutale Entlassungen

Vor den Medien beteuerte die Geschäftsleitung ihren Willen zu einem Sozialplan, sprach von sozialer Verantwortung und rühmte sich ihrer familiären Kultur in der Personalführung. Derweil erhielt die Belegschaft heute eine Kopie ihres Schreibens an die kantonale Direktion für Arbeit. Darin wird erstens ohne Begründung eine Erhöhung der Zahl der Entlassungen angekündigt, was de facto ein neues Konsultationsverfahren eröffnet. Zweitens sollen ab nächster Woche Kündigungen ausgesprochen werden. Personen, die als erste entlassen werden, hätten somit nicht die gleichen Bedingungen wie Personen, die später die Kündigung erhalten. Darüber hinaus bestreitet das Unternehmen jegliche Verpflichtung, einen Sozialplan auszuhandeln, obwohl der mit den Gewerkschaften Unia und Syna unterzeichnete Gesamtarbeitsvertrag von Vetropack zu allen wesentlichen Punkten Verhandlungen vorschreibt.

Forderungen der Beschäftigten

In den heutigen Versammlungen forderte die Belegschaft:
  • die Aufnahme von Verhandlungen über den Sozialplan gemäss dem GAV Vetropack. Die Beschäftigten mandatierten die Personalkommission und die Gewerkschaften Unia und Syna, den Sozialplan zu verhandeln,
  • dass keine Entlassungsschreiben verschickt werden, bevor der Sozialplan unter Dach und Fach ist und unterzeichnet wurde,
  • die Aufrechterhaltung gleichartiger industrieller Arbeitsplätze am Standort Saint-Prex, um den Beschäftigten von Vetropack eine berufliche Zukunft vor Ort zu sichern.
Sollten die Forderungen der Belegschaft bis Donnerstagabend kein Gehör finden, beschloss die Belegschaft einstimmig, dass sie geeignete Kampfmassnahmen ergreifen wird.

Weitere Informationen:

Juan Barahona,  079 214 09 87

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