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Sozialpartnerschaft – der Kern unserer Arbeit

Syna-Vizepräsident Hans Maissen im Editorial des aktuellen Magazins über aktuelle Gewerkschaftsthemen und von seiner bevorstehenden Pensionierung.

In der aktuellen Ausgabe des Syna Magazins berichten wir von erfolgreichen Lohnverhandlungen und geglückten Gesamtarbeitsverträgen (GAV). Es zeigt den Kern unserer Arbeit, die Sozialpartnerschaft.
Gerade im Sektor Gewerbe waren die letzten Jahre allerdings geprägt von schwierigen GAV- und Lohnverhandlungen. Allen voran wurde der neue Landesmantelvertrag im Bauhauptgewerbe immer wieder auf den Prüfstein gelegt: Immer wieder mussten wir auch mit Protest- und Aktionstagen Druck machen, um berechtigte Forderungen durchzusetzen.
In anderen Branchen war es ähnlich Das Risiko von «vertragslosen Zuständen» wurde immer öfter eingegangen – man brach Vertragsverhandlung ab im Wissen darum, dass dieser Zustand für keine Seite einen Gewinn bringt. Die Gespräche am «runden Tisch» wurden zwar anständig und sachlich geführt. Unsere Forderungen fanden allerdings bei den Arbeitgebern oft kein Gehör.

Einseitige Flexibilität 

Stattdessen hören wir von den Arbeitgebern immer wieder das Zauberwort «Flexibilisierung»: Flexibel sollen sie sein, die Arbeitnehmenden, und dem Arbeitgeber stets zu Diensten. Die Arbeitszeit soll heraufgesetzt und die Erreichbarkeit soll noch verstärkt werden. Auch von politischer Seite gab und gibt es Druck auf das Arbeitsgesetz (→ zum Artikel). Das Gesetz soll ausgehöhlt, die Arbeitszeiten sollen flexibilisiert werden – egal, wie fatal dies für die Gesundheit ist. Die Flexibilität wird einseitig, zugunsten des Arbeitgebers definiert, während das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf meist auf taube Ohren stösst – ganz zu schweigen von den Schwierigkeiten pflegender Angehöriger (→ zum Artikel).

Einsatz für gute Arbeitsbedingungen 

Die Unsicherheit nimmt in der Arbeitswelt immer mehr zu. Davon zeugt einmal mehr die Untersuchung «Barometer Gute Arbeit» (→ zum Artikel). Vor diesem Hintergrund doppelt bedauerlich: Es wird immer schwieriger, die GAV weiterzuentwickeln – insbesondere auch die Löhne. Denn seitens der Arbeitgeber gilt nur die Teuerung als Massstab. Dass Mieten und Krankenkassenprämien stetig steigen, wird oft «vergessen».
Der Blick auf die letzten 5 Jahre ist ernüchternd: In vielen Branchen hält die Lohnentwicklung nicht mit der Kostenentwicklung mit. Und wenn es Lohnanpassungen gibt, dann oft nur individuell – also lange nicht für alle.

Trotz dieser schwierigen Ausgangslage ist unser Auftrag klar, und wir nehmen die Herausforderungen auch für die Zukunft an: Wir kämpfen weiter für gute Arbeitsbedingungen. Mit Herzblut und Engagement kann sehr vieles bewegt und erreicht werden. Die vielen Erfolge in GAV-Abschlüssen zeigen, dass Syna auf dem richtigen Weg ist und die Sozialpartnerschaft (vor)lebt.

In eigener Sache 

Für mich heisst es nach 5 Jahren als Leiter Sektor Gewerbe, Mitglied der Geschäftsleitung und Vizepräsident schon bald Abschied zu nehmen von Syna: Am 1. März 2020 trete ich in den Ruhestand. Meine Arbeit bei Syna war äusserst spannend, herausfordernd, aber auch sehr sinnvoll. Einstehen für gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne, Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist Mission und Berufung zugleich.
Ich weiss: Syna wird auch in Zukunft eine gewichtige Stimme haben, geht es um Würde und Wohlergehen der Arbeitnehmenden. Dabei wünsche ich euch viel Mut, Glück und Erfolg!

Hans Maissen, Vizepräsident und Mitglied der Geschäftsleitung

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