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Teuerung und Prämienanstieg müssen kompensiert werden

Der Corona-Krise, Klimaveränderungen und dem Krieg in der Ukraine zum Trotz: Der Schweiz geht es in wirtschaftlicher Hinsicht nach wie vor erstaunlich gut. Die Arbeitslosigkeit ist tief und der Fachkräftemangel in vielen Branchen massiv. Gleichzeitig steigt die allgemeine Teuerung, steigen die Mieten und auch die Krankenkassenprämien sind deutlich angestiegen. Die Löhne müssen entsprechend angepasst werden. Ein Überblick der einzelnen Branchen. 

Coiffeur

Die eingereichte Petition für einen 13. Monatslohn im Coiffeurgewerbe, mit über 8000 Unterschriften, scheint Wirkung gezeigt zu haben. Endlich konnte der Gesamtarbeitsvertrag für das Coiffeurgewerbe abgeschlossen werden. Für das Jahr 2024 bedeutet das eine Mindestlohnerhöhung von bis zu 12.5%. In den nächsten vier Jahren können die Individuallöhne um bis zu 20% steigen. Syna begrüsst diesen Abschluss und wird auch in Zukunft die berechtigten Anliegen der Arbeitnehmenden in dieser Branche vertreten. 

Detailhandel

Im Detailhandel konnte Syna angemessene Lohnresultate erzielen. Wo 2022 keine oder nur geringe Lohnerhöhungen erzielt werden konnten, wurden dieses Jahr die Löhne nebst der Teuerung auch real erhöht. 

Bauhauptgewerbe

Die Arbeitgebenden haben die diesjährigen Lohnverhandlungen scheitern lassen. Nach der intensiven Auseinandersetzung im letzten Jahr konnte leider auch dieses Jahr kein Lohnabschluss erzielt werden. Dieses Verhalten kann seitens der Arbeitnehmenden im Baugewerbe nicht mehr akzeptiert werden. Die Löhne müssen unbedingt an die Teuerung und an die steigenden Krankenkassenprämien angepasst werden. 

Ausbaugewerbe

Der Fachkräftemangel macht sich auch in den Verhandlungen bemerkbar. Die Arbeitgebenden müssen den Forderungen der Arbeitnehmerseite eher entgegenkommen. So konnten im Ausbaugewerbe teilweise sehr zufriedenstellende Resultate erzielt werden. Beispielsweise im Holzbaugewerbe: Hier wurde die Lohntabelle um 3 Prozent erhöht. Auch in den anderen Baunebengewerbebranchen konnten Reallohnerhöhungen erzielt und nebst der Teuerung eine zusätzliche Lohnerhöhung erreicht werden.

Metallgewerbe

Nach intensiven Verhandlungen ist es gelungen, ein akzeptables Lohnverhandlungsresultat für das Jahr 2024 zu präsentieren. Es sieht eine generelle Lohnerhöhung von 85 Franken pro Monat vor sowie individuelle Lohnerhöhungen von 0,75 Prozent. 

Plattenlegergewerbe

Im LGAV-Platten bleiben die Mindestlöhne in allen Kategorien sowie bei den Lehrlingen bestehen. Zudem wird eine lineare Lohnerhöhung in allen Kategorien von 70 Franken gewährt. 

Gebäudetechnik

Die Verhandlungen in der Gebäudetechnik verliefen gut. Hier scheint sich der Druck auf die Arbeitgebenden mit der Demonstration im Oktober ausgezahlt zu haben. Eine generelle Lohnerhöhung von 120 Franken konnte ausgehandelt werden. Die Verhandlungen rund um den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) konnten nicht abgeschlossen werden. Vereinbart wurde, dass der bestehende GAV bis zum 31.12.2024 verlängert wird. 

Elektrobranche

Nach zähen Verhandlungen konnte eine allgemeine Lohnerhöhung von 2.2 Prozent ausgehandelt werden. Anspruch darauf haben alle Mitarbeitenden, die vor dem 1. Oktober 2023 in den Betrieb eingetreten sind.

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden: Der Lohnherbst 2023 war alles in allem einigermassen zufriedenstellend. Der Fachkräftemangel in einigen Branchen wirkt sich positiv auf die Verhandlungsposition der Arbeitnehmendenseite aus. Trotz guter Wirtschaftslage bleiben die Lohnergebnisse in manchen Branchen unter den Erwartungen. Besonders unverständlich, dass im Bauhauptgewerbe kein Abschluss erzielt werden konnte.

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