Ausweitung Taggeldbezug für Arbeitslose gefordert
Die Coronakrise bringt Arbeitnehmende mit Niedriglöhnen in existenzielle Probleme. Deshalb braucht es jetzt einen besseren Schutz der tiefsten Einkommen in der Kurzarbeit und eine längere Absicherung durch die Arbeitslosenversicherung. Diese Forderungen hat Travail.Suisse an einem runden Tisch mit Bundespräsident Guy Parmelin an den Bundesrat gerichtet.
Das Instrument der Kurzarbeit ist wertvoll zur Verhinderung von vorschnellen und unnötigen Entlassungen. So konnte bisher ein sprunghaftes Ansteigen der Arbeitslosigkeit in der Coronakrise verhindert werden. Allerdings sind in Kurzarbeit nur 80% des bisherigen Lohnes abgesichert. Die Arbeitnehmenden leisten also den ersten Puffer zur Abfederung der Krise.
Mit der Schliessung der Restaurants und der Läden werden noch mehr Arbeitnehmende von Kurzarbeit betroffen. Dabei handelt es sich primär um Personen mit tiefen Einkommen, die von Einkommensverlusten betroffen sind. «Gerade für Personen mit tiefen Einkommen stellt die Entschädigung in Kurzarbeit eine existenzielle Bedrohung dar – es braucht dringend eine Erhöhung der Kurzarbeit zur Deckung der Lebenshaltungskosten», sagt Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse.Zwar hat das Parlament in der vergangenen Wintersession beschlossen, die Kurzarbeitsentschädigung für tiefe Einkommen bis 4340 Franken zu erhöhen und die Einkommen bis 3470 Franken zu 100% zu garantieren. Für Syna und Travail.Suisse sind diese Schwellen aber deutlich zu tief, um die Existenzsorgen der Arbeitnehmenden zu bekämpfen. Die Einkommen sind bis mindestens 4000 Franken zu garantieren und die Kurzarbeitsentschädigung ist bis mindestens 5000 Franken zu erhöhen.
Aussteuerungswelle droht
Travail.Suisse fordert den Bundesrat auf, sowohl bei der Kurzarbeits-Entschädigung als auch bei der Absicherung durch die Arbeitslosenversicherung Verbesserungen vorzunehmen, um die Folgen des erneuten Lockdown nicht allein auf dem Buckel der Arbeitnehmenden abzuwälzen. An einem runden Tisch mit Bundesrat Parmelin wurden diese Forderungen mit einem Factsheet an den Bundesrat adressiert.