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Baustellen und Corona: «Und wer schützt uns?»

Diese Frage stellen sich die Bauleute – schon wieder. Ihre Verunsicherung war schon im Lockdown im Frühling gross. Auf vielen Baustellen hat man bisher offenbar nichts gelernt. Syna fordert nach wie vor mehr und konsequentere Kontrollen.

Auf den Baustellen brummt es mehr denn je. Die Baumeister verkünden, dass sie zum Schutz ihrer Angestellten die Vorgaben des Bundes einhalten würden. Dieser gibt in einem Merkblatt Massnahmen vor, die «angesichts der technischen und wirtschaftlichen Verhältnisse zumutbar» sind. Doch diese Formulierung ist ein Freipass für vieles! «Homeoffice können wir ja nicht machen,» meint dazu ein Bauarbeiter sarkastisch. Und Syna erhält vermehrt Beschwerden von Mitgliedern.

Abstand? Fehlanzeige! 
Während im Sommer Pausen und Verpflegung oft im Freien stattfanden, sind die Bauleute jetzt wieder öfter in den Baucontainern. Dort kann der empfohlene Abstand von 1,5 Metern kaum eingehalten werden. Und dann gibt es eben Arbeiten, die nur im engen Körperkontakt ausgeführt werden können – vor allem beim Tragen und Absetzen von Lasten. Fatal, wenn in solchen Situationen keine Masken getragen werden. Deshalb sind jetzt alle gefordert: Die Bauleute müssen sich an die – oft unbequemen – Vorgaben halten, um Ansteckungen zu verhindern. Und die Arbeitgeber müssen die konsequente Maskentragpflicht durchzusetzen, das ist ihre Pflicht. Vor allem aber müssen sie den Angestellten Möglichkeiten zum Abstandhalten und zur Hygiene bieten. Damit hapert es vor allem auf kleinen Baustellen. Syna fordert deshalb:
  • Desinfektionsmittel und Masken müssen jederzeit zur Verfügung gestellt werden.
  • Es braucht genügend und saubere sanitäre Anlagen.
  • In der kalten Jahreszeit braucht es mehr Baucontainer. 
Zu wenig Kontrollen 
Die Bauleute halten auch während der Coronakrise den Wirtschaftsmotor am Laufen. Dafür verdienen sie den bestmöglichen Schutz. Leider läuft es aber auf vielen Baustellen wieder so, als hätte es das Virus niemals gegeben. Engagierte Mitarbeitende versuchen, die Schutzkonzepte einzuhalten – resignieren aber oft. Dazu ein Bauarbeiter: «Ich bin es müde, gegenüber Chefs und Kollegen immer wieder kritisch zu sein.» Und ein anderer meint: «Es kommt ja sowieso niemand vorbei, um die Missstände zu kontrollieren!»
Das hören wir auf Baustellen leider immer wieder. Die Kantone, die für die Kontrollen zuständig sind, haben seit Frühling scheinbar nichts gelernt. Syna fordert deshalb mehr Kontrollpersonal – oder innovative Lösungen: Beispiel dafür ist der Kanton Aargau, der zur Erhöhung der Kontrolldichte auf die Gewerkschaften zurückgegriffen hat. Das ist weiterhin möglich. Syna ist bereit, die Behörden in ihrer Kontrolltätigkeit zu unterstützen – in der ganzen Schweiz.

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