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Produktionsketten stehen still, Massenentlassungen explodieren

Trotz der beschlossenen Lockerungen der Corona-Massnahmen sind die wirtschaftlichen Folgen der Krise noch unabsehbar. Es zeigt sich, dass der Industriesektor von der Krise verzögert, jedoch mit voller Härte getroffen wird. Syna fordert von den Arbeitgebern, jetzt auf Entlassungen zu verzichten.

Es ist kein neues Phänomen, dass der Industriesektor in der Schweiz Marktentwicklungen erst etwas verzögert zu spüren bekommt. Bereits vor der Coronakrise haben sich die industriellen Konjunkturdaten verschlechtert. In den letzten Wochen machen sich nun zusätzlich die Auswirkungen der Corona-Pandemie bemerkbar. Vor allem Zulieferbetriebe für Schlüsselindustrien im Ausland haben mit den stillstehenden Produktionsketten zu kämpfen.

Massenentlassungen häufen sich
Nebst Kurzarbeit und der Anordnung zum Abbau von Überstunden greifen nun offenbar die Arbeitgeber vermehrt zu drastischeren Massnahmen: So wurde Syna am Dienstag letzter Woche über die Eröffnung des Konsultationsverfahrens zur geplanten Massenentlassung bei der Forteq AG, Derendingen, sowie der Life Safety Distribution AG, Hegnau, informiert. In der Woche zuvor informierte das Unternehmen Tesa AG in Renens über eine geplante Massenentlassung. Bereits im April stellte Syna fest, dass vermehrt Konsultationsverfahren zu Entlassungsplänen gestartet wurden.

Vorschnelle Entlassungen anstatt Kurzarbeit
Dass die aktuelle Situation die Wirtschaft auf die Probe stellt, ist für Syna klar. Es ist aber absolut unverständlich, wenn Arbeitgeber direkt Massenentlassungen planen, ohne das Instrument der Kurzarbeit zu nutzen. Denn genau dieses ist für die Überbrückung der konjunkturellen Schwierigkeiten gedacht. Nico Fröhli, Zentralsekretär Industrie bei Syna, ist besorgt: «Leider müssen wir befürchten, dass die aktuelle Entwicklung erst die Spitze des Eisberges ist und dass es zu einer eigentlichen Entlassungswelle kommt. Das ist nicht nachvollziehbar und unverständlich, denn die Unternehmen haben in den letzten Jahren genügend Gewinne gemacht, um durch die Krise zu kommen. Wenn nicht, haben sie das Instrument der Kurzarbeit.»

Know-how der Angestellten erhalten
Die aktuellen Geschehnisse nimmt Syna mit grosser Sorge zur Kenntnis. Syna erwartet von den Arbeitgebern, dass sie auf jeden Fall auf Kündigungen verzichten und stattdessen den konjunkturellen Umsatzeinbruch mit Kurzarbeit überbrücken. Neben der gesundheitlichen muss jetzt auch die finanzielle Sicherheit der Arbeitnehmenden höchste Priorität haben. Nur so können die Arbeitgeber nach der Krise weiterhin auf das dringend benötigte Know-how ihrer Angestellten zählen!

Weitere Auskünfte
Nico Fröhli, Zentralsekretär Industrie

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