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Stellungnahme zum Ergebnis der Lohnverhandlungen mit Coop

Coop ist den Lohnforderungen der Sozialpartner für 2023 nicht annähernd nachgekommen. Dies hatte zur Konsequenz, dass zwischen den Arbeitnehmendenverbänden (Syna, Unia und Kaufmännischer Verband Schweiz (KVFM)) und der Arbeitgeberin nach vier Verhandlungsrunden keine Einigung erzielt werden konnte. Einzig der betriebsinterne Arbeitnehmendenverband («Verband der Angestellten Coop – VdAC») hat das letzte Angebot der Coop angenommen.

2022 war und ist in vielen Belangen ein spezielles Jahr. Nach dem Abflauen der Coronapandemie ist die Welt mit dem Ukraine-Krieg in eine neue Krise gestürzt. Während der Coronazeit trat zudem ein seltenes Phänomen auf: Zeitweise überstieg die weltweite Nachfrage das vorhandene Angebot. Dieser Faktor, die aus dem Ukraine-Konflikt entstandene Energiekrise, der bestehende Fachkräftemangel und das Ende der Globalisierungs-Euphorie, sind starke Treiber für die weltweite Inflation. Auch wenn die Jahresteuerung in der Schweiz mit prognostizierten 3% tiefer ausfällt als in den meisten anderen Ländern, ist sie im Vergleich der letzten Jahre und Jahrzehnte markant. Hinzu kommen Mehrkosten im Gesundheitsbereich (Prämienschock) und die noch nicht absehbar steigenden Energiepreise.

Sinkende Kaufkraft und rekordhohe Gewinne

Für die Arbeitnehmenden bedeutet dies einen massiven Kaufkraftverlust, welcher gerade für Geringverdienende, Teilzeitangestellte und Familien nicht mehr mit privaten Mitteln aufgefangen werden kann. Bereits heute weist jeder sechste Haushalt in der Schweiz Zahlungsrückstände auf. Während die Arbeitnehmenden stark von der Krise betroffen sind, verbucht Coop Rekordgewinne und stockt sein Eigenkapital auf über 10 Milliarden Franken. auf.

Syna hätte von Coop gerade in diesen schweren Zeiten erwartet, dass sie sich ihrer sozialen Verantwortung gegenüber den zahlreichen Angestellten, welche für die positiven Geschäftsresultate sorgen, bewusst ist und diese auch konsequent wahrnimmt. Leider ist Coop bei den Lohnverhandlungen mit den Angeboten – die immer aus einer Mischrechnung bestanden haben und von welchen auch nicht alle Mitarbeitenden im gleichen Rahmen profitiert hätten – weder auf die vom Seco prognostizierte Teuerung eingegangen noch wurden den zu erwartenden Zusatzkosten für das kommende Jahr Rechnung getragen. Dass damit auch die altbekannten Probleme der Detailhandelsbranche wie der drohende Fachkräftemangel und die strukturell viel zu tiefen Löhne ebenfalls Aussen vorgelassen wurden, hat uns erschreckt. Syna ist nicht bereit, sich mit Geschenkkarten abspeisen zu lassen, wie sie Coop in den Lohnverhandlungen vorgeschlagen hat. Diese bewirken keine nachhaltige Verbesserung, wenn es darum geht, die Mitarbeitenden fair zu entlöhnen und die Branche zu stärken. Syna sagt ganz klar nein zu diesem Kuhhandel und fordert Coop auf, endlich substanzielle Verbesserungen in den Tieflohnregionen zu realisieren.


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