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Syna-Resolution: Stopp dem Angriff auf die Gesundheit!

Einmal mehr greift die Politik wichtige Schutzbestimmungen des Arbeitsgesetzes an – mit der fadenscheinigen Begründung, dieses trage der heutigen Arbeitswelt zu wenig Rechnung und ermögliche zu wenig Flexibilität. Das Arbeitsgesetz in der Schweiz ist weitaus liberaler als in anderen Ländern. Es ist bereits möglich, mit Jahresarbeitszeitmodellen zu arbeiten und Arbeitnehmende flexibel einzusetzen. Syna duldet keine weitere Aushöhlung des Arbeitsgesetzes.

Syna stellt einen zunehmenden Druck auf die Arbeitnehmenden fest: Arbeitsmengen werden erhöht, Arbeitszeit wird verdichtet, Flexibilität richtet sich fast ausschliesslich nach den Bedürfnissen der Firmen. Die ständige Erreichbarkeit erschwert die dringend notwendige Erholung. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verkommt zu einem Schlagwort.

Vor diesem Hintergrund soll das Arbeitsgesetz noch weiter ausgehöhlt werden: Die Parlamentarische Initiative von Ständerätin Keller-Sutter will die Arbeitszeiterfassung für Kader- und Fachangestellte gänzlich abschaffen, jene von Ständerat Konrad Graber eine der wichtigsten Schutzbestimmungen überhaupt – die wöchentliche Höchstarbeitszeitgrenze – ausdehnen. Die Annahme der Initiativen wäre fatal: Die Höchstarbeitszeit in Dienstleistungsbranchen könnte nicht mehr konsequent eingehalten werden. Der zwingende Lohnzuschlag von 25 Prozent auf Überzeitarbeit wäre faktisch nicht mehr geschuldet. Die Ruhezeitvorschriften würden deutlich gelockert. Die Arbeitnehmenden würden doppelt bestraft: noch weniger Planbarkeit und keine Entschädigung für den Raubbau an der Gesundheit!

Kommt der Verzicht auf eine Arbeitszeiterfassung für Kader- und Fachangestellte, werden bis zu 40 Prozent der Arbeitnehmenden betroffen sein. Denn als Fachangestellte könnten bereits Personen mit einem Lehrabschluss und geringem Gestaltungsraum bei der Arbeitszeit gelten. Sie alle könnten keine Überstunden mehr erfassen. Das würde zu jährlicher Gratisarbeit im Umfang von 2,8 Milliarden Franken führen, Hunderte Millionen Franken würden der Altersvorsorge und anderen Sozialversicherungen vorenthalten.
Sollte das Parlament den arbeitnehmerfeindlichen Vorstössen zustimmen, wird Syna diesen Abbau mit dem Referendum bekämpfen.

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