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Über 2500 Bauarbeiter protestieren im Tessin: Auftakt für eine schweizweite Protestwelle auf dem Bau

Nachdem der Baumeisterverband in den Verhandlungen zum neuen Landesmantelvertrag (LMV) auf seine radikalen Forderungen beharrte, die Forderungen der Bauarbeiter ignorierte und Lohnerhöhungen von einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen abhängig machte, riefen die Bauarbeiter landesweite Protesttage aus. Über 2500 Bauarbeiter aus dem ganzen Kanton Tessin kamen heute in Bellinzona zum Protest zusammen. Sie sind nicht bereit, ihre Gesundheit noch mehr zu gefährden und ihr Privatleben dem Termin- und Kostendruck zu opfern. Und statt die Löhne und Arbeitsstellen der älteren Bauarbeiter anzugreifen, wie es die Baumeister tun, fordern die Bauarbeiter besseren Schutz.

Es wird in der Schweiz so viel gebaut wie nie zu vor, die Bauarbeiter leisten Tag für Tag eine harte Arbeit. Wegen dem Termindruck sind heute besonders im Sommer die Arbeitstage viel zu lang. Darum fordern die Bauarbeiter einen Vertrag mit mehr Schutz für ihre Gesundheit. Die Forderungen der Baumeister nach Verschlechterungen machen die Bauarbeiter wütend. Denn der Baumeisterverband fordert die Abschaffung jeglicher Arbeitszeitregelung im Gesamtarbeitsvertrag und findet bis zu 12 Stunden Arbeits- und Reisezeit pro Tag oder bis zu 58 Stunden pro Woche normal. Im Winter gäbe es dann Arbeit auf Abruf. Das ist ein Angriff auf die Gesundheit und das Familienleben der Bauarbeiter. Deshalb gehen sie auf die Strasse.

Ältere Bauarbeiter sollen tiefere Löhne und kürzere Kündigungsfristen akzeptieren

Wie skrupellos die Forderungen der Baumeister sind, zeigt sich am Umgang mit altgedienten Bauarbeitern. Für diese fordern sie, dass sie künftig in tiefere Lohnklassen eingestuft werden können und dass ihre Kündigungsfrist gekürzt werden soll. Das heisst, dass Baumeister erfahrene und langjährige Mitarbeiter einfacher entlassen und billiger anstellen wollen. Für die Bauarbeiter ist dieser Angriff auf die Würde der älteren Kollegen inakzeptabel. Sie fordern stattdessen einen besseren Schutz.

Protesttage gehen in der Deutschschweiz und in der Romandie weiter
Die Mobilisierung der über 2500 Bauarbeiter im Tessin ist der Auftakt zu einer Reihe von Protesttagen, die in der ganzen Schweiz stattfinden werden. Der nächste findet am 1. November in der Nordwestschweiz statt. Treffpunkt für die Bauarbeiter der Region wird Basel sein. Für den 7. und 8. November haben die Bauarbeiter der Romandie ihren Protesttage ausgerufen. Dieser findet dezentral an fünf Standorten statt. Am 11. November ist der Protesttag in Zürich geplant. Dort kommen die Bauarbeiter aus Bern, der Ost- und Zentralschweiz sowie Zürich zusammen.

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