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Wichtige Vermittlerrolle

In der Schweiz arbeitet rund jeder Fünfte Arbeitnehmende in der Industrie. Diese sind verantwortlich für 25 Prozent der Schweizer Wirtschaftsleistung. Kein Wunder also, dass die Industrie auch bei Syna einen Wichtigen Stand hat. Aus gewerkschaftlicher Perspektive ist der Industriesektor geprägt von Globalisierung, Flexibilisierung und Fachkräftemangel.

Mit der Möbel-, der Ziegel-, der Naturstein- und der Betonwarenindustrie haben nur kleinere Industriezweige einen allgemeinverbindlichen und damit für alle Betriebe der Branche gültigen Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Die MEM-Industrie verfügt als grösster Industriezweig zwar ebenfalls über einen GAV, dieser ist jedoch nur für die Betriebe, welche beim Arbeitgeberverband Swissmem Mitglied sind, bindend. «Eine breitere Abdeckung mit Gesamtarbeitsverträgen wäre in der Industrie zwar wünschenswert, doch war und ist von Arbeitgeberseite die Bereitschaft dazu eher gering», erläutert Kurt Regotz, zwischen 2006 und 2014 Syna Präsident, und ergänzt, «daher waren für uns in der Industrie eine enge Zusammenarbeit mit den Betriebskommissionen zentral.»

Betriebskommissionen stärken

Eine Betriebskommission setzt sich aus Angestellten einer Firma zusammen. Diese vertritt die Interessen der Arbeitnehmenden gegenüber ihrem Arbeitgeber, ist erster Ansprechpartner für Mitarbeitende und führt mit der Geschäftsleitung die Lohnverhandlungen. Für Syna war und ist es daher wichtig, eine enge Beziehung zu den Mitgliedern der Betriebskommissionen zu haben und diese besonders gut zu schulen. «Somit können wir auch ohne, dass wir immer direkt am Verhandlungstisch sitzen und ohne Gesamtarbeitsverträge mithelfen, dass für die Arbeitnehmenden die Arbeitsbedingungen und die Löhne möglichst gut sind», erklärt Regotz.

Bei Massenentlassungen gefragt

Doch nicht nur bei Lohnverhandlungen ist Syna gefragt. In den letzten 25 Jahren kam es im Industriesektor immer wieder zu Massenentlassungen oder gar Schliessungen von grösseren Betrieben. Für Syna gilt es dann, gemeinsam mit den Sozialpartnern einen geeigneten Sozialplan zu entwickeln. So geschehen unter anderem erst kürzlich im Frühling dieses Jahres, als British American Tabacco (BAT) seinen Standort im Kanton Jura schloss. «Die Tabakfabrik ist nicht nur finanziell – als grosser Steuerzahler und Arbeitgeber – wichtig für den Kanton Jura. Sie ist Teil der Identität der Region. Für viele Angestellte ist es viel mehr als der Verlust des Arbeitsplatzes.», erläutert Laurent Crevasier, Syna-Regionalsekretär im Jura, die Situation. Umso wichtiger, dass in solchen Fällen ein guter Sozialplan entwickelt wird, was bei BAT auch gelang.

Herausforderungen der Zukunft

Verlegung der Produktion ins Ausland, Preisdruck, Arbeitszeitflexibilisierung, die Herausforderungen in der Industrie sind vielschichtig. «Die Arbeitswelt ist in stetem Wandel. Schon 2006 haben wir im Kongressdokument festgehalten, dass der immer freiere globale Handel, Begleitmassnahmen braucht auf sozialer Ebene braucht, hier können wir noch viel erreichen.«, erinnert sich Kurt Regotz und ergänzt: «Charles Steck, ehemaliger Syna-Zentralsekretär der Industrie hat es für mich vorgelebt, mit einer Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe ist viel möglich. Ich glaube, dass wir mit unserem Weg, einer auf gegenseitigen Respekt basierenden Sozialpartnerschaft, die Probleme am besten lösen können.»

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