Begrenzungsinitiative: «Rien ne va plus» – nichts geht mehr!
In grossen Schritten rückt der Abstimmungs-Marathon vom 27. September näher. Für die rund 30 000 Syna-Mitglieder mit ausländischen Wurzeln steht dabei viel auf dem Spiel. Es geht um nichts weniger als Aufenthaltssicherheit für sie und ihre Familien und um den sozialen Zusammenhalt in der Schweiz.
Einige Mitglieder der Syna-Migrationskommission können sich noch gut an die Schwarzenbach-Initiative der 70er-Jahre erinnern – zumindest aus den direkten Erzählungen von Familie und Freunden. Heute sind die Themen wieder aktueller denn je, denn mit der Begrenzungsinitiative werden die Personenfreizügigkeit und deren Vorteile für die ausländischen Arbeitnehmenden erneut infrage gestellt. Die Migrationskommission von Syna hat deshalb eine Videokampagne gegen die Initiative produziert. Die Videos zeigen, dass ausländische Arbeitnehmende für den Arbeitsmarkt und den hiesigen Wohlstand unerlässlich sind. Mehr noch: Auch die Schweizer Gesellschaft profitiert von der kulturellen und sozialen Bereicherung durch die Migration enorm.
Zum Beispiel Manuel
Manuel aus Guinea-Bissau wanderte als junger Erwachsener nach Portugal aus. Dort arbeitete und studierte er und kam mithilfe der neu erworbenen portugiesischen Staatsbürgerschaft in die Schweiz. Manuel arbeitet seit vielen Jahren als Kranführer auf Schweizer Baustellen. Er ist ein geschätzter Teamkollege, da er seine positive Denkweise und seine Gelassenheit nie verliert – auch nicht bei schlechtem Wetter.
Zum Beispiel Andrea
Andrea aus Deutschland ist eine der Pflegefachkräfte, die wir in den letzten Wochen dringend gebraucht haben und auch in Zukunft brauchen werden. Wir haben auch für sie auf den Balkonen geklatscht. Sie leistet in langen Nachtdiensten zuverlässig und kompetent ihren Beitrag für die Kranken in unserer Gesellschaft. Und dass sie dies in der Schweiz machen kann, erfüllt sie mit Stolz und Zufriedenheit. Was wollen wir noch mehr?
Zum Beispiel Familie Gomes
Vater Humberto leitet neben seiner Arbeit seine Familie durch die vielen Herausforderungen der Integration. Seine zwei Mädchen Carla und Monica lassen sich nicht alles bieten, und das ist auch richtig so! Es braucht selbstbewusste und eigenständige Menschen, um in einer liberalen, aber auch komplexen Gesellschaft wie die Schweiz zu bestehen. Die Familie ist auf einem guten Weg und sie soll ihn auch zum Gewinn für die Schweiz weiterführen können.
Zum Beispiel Giuseppe
Giuseppe aus Italien erinnert mit seinem typischen Akzent etwas an die italienischen Gastarbeiter, die in den 50er-Jahren in die Schweiz kamen. In den wenigen Jahren, die nun er in der Schweiz ist, hat er sehr gut Mundart und Hochdeutsch gelernt und bewährt sich schlagfertig und aufgestellt in seinem Arbeitsalltag und im Quartier. Für die Nachbarn ist er zu so etwas wie eine Anlaufstelle für kleine und grössere Probleme geworden. Es war für ihn eine neue Erfahrung, seine Frau zum Geburtsvorbereitungskurs zu begleiten.
Kein Platz für Fremdenfeindlichkeit
All diese Geschichten zeigen, welchen Mehrwert Gesellschaft und Arbeitsmarkt aus der Migration ziehen. Die Initiative der SVP zielt komplett am Zeitgeist vorbei. Hatte zu Beginn der 70er-Jahre noch die beginnende Wirtschaftskrise die fremdenfeindlichen Parolen der SVP befeuert, so stehen wir heute an einem ganz anderen Punkt. In den letzten 2 Jahren nahm die Beschäftigung stetig zu, und die Arbeitslosenquote sank auf 2,5% im Dezember 2019.
Syna und ihre Migrationskommission sind überzeugt, dass diese Botschaften die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger überzeugen werden. Auch wenn die Ausgangslage heute wegen der Coronakrise etwas schwieriger ist als noch zu Jahresbeginn.