Die Wirtschaftskommission des Ständerats hat mehreren Motionen zugestimmt, welche die Rettung von Stahl Gerlafingen zum Ziel haben. In der Wintersession muss der Ständerat seiner Kommission folgen, um die Weichen für die Zukunft der Schweizer Stahlindustrie richtig zu stellen. Die Fortschritte sind auch Ergebnis der starken Mobilisierung der Arbeiterinnen und Arbeiter in den letzten Wochen.
Die heutige Ankündigung von Steeltec AG zur Streichung von 130 Stellen zeigt erneut, dass die Politik dringend Lösungen zum Erhalt der Schweizer Stahlindustrie vorantreiben muss. Mehrere Vorstösse, welche die Rahmenbedingungen verbessern würden, sind bereits aufgegleist. Das Unternehmen muss daher zum jetzigen Zeitpunkt auf jegliche Entlassungen verzichten. Eine breite Allianz zum Erhalt der Stahlindustrie tut not.
Die Lohnverhandlungen bei Fenaco sind gescheitert. Die Gewerkschaften Unia und Syna haben das Angebot von 1 Prozent individuelle Lohnerhöhung abgelehnt. Die beiden Gewerkschaften und die Personalkommissionen betrachten eine ausschliesslich individuelle Erhöhung anstelle des dringend benötigten generellen Teuerungsausgleichs und Reallohnanstiegs als enttäuschend und ungenügend.
Heute haben über 1'000 Menschen vor dem Stahlwerk in Gerlafingen für den Erhalt der Arbeitsplätze und des Stahl-Recyclings demonstriert. Sie fordern vom Unternehmen den Verzicht auf jegliche Entlassungen und von der Politik Massnahmen zur Rettung von Stahl Gerlafingen und zur nachhaltigen Sicherung der Produktion von Recycling-Stahl für die Schweizer Bauwirtschaft.
15'129 Menschen haben innert drei Wochen die Petition «Stahl Gerlafingen muss bleiben» unterschrieben. Heute hat eine Delegation von vier Arbeiter/-innen die Petition an Bundesrat Guy Parmelin übergeben. Der Bundesrat muss jetzt entschlossen handeln.
Für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben haben die Sozialpartner und der Verein Pro Teilzeit das Projekt «Teilzeitbau - Vereinbarkeit im Gebäudehüllengewerbe» lanciert. Aktuell erfassen sie mit einer Umfrage die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Unternehmen der Branche. Eine Arbeitsgruppe mit Unternehmern und Unternehmerinnen begleitet das Projekt.
Die ständerätliche Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK-S) hat gestern entschieden, dass sie der gesetzlichen Grundlage für die Auszahlung der 13. AHV-Rente des Bundesrats zustimmt. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, begrüsst diesen Entscheid. Hingegen hat die SGK-S die Finanzierung der 13. AHV-Rente noch nicht abschliessend behandelt. Travail.Suisse erachtet es als dringlich, dass die Frage der Finanzierung rasch geklärt und dem Parlament vorgelegt wird.
Die Zehnder Group will in Gränichen (AG) 50 Stellen in der Heizkörperproduktion streichen. Die Gewerkschaften Syna und Unia und der Kaufmännische Verband Schweiz fordern den Verzicht auf Entlassungen. Die Beschäftigten sollen nicht für Fehlentscheidungen des Managements und die Profite der Aktionäre bezahlen müssen.
Die diesjährigen Lohnverhandlungen zwischen den Sozialpartnern Syna, Unia, OCST sowie dem Kaufmännischen Verband Schweiz und dem Detailhändler Coop endeten ohne Einigung. Coop bot keinen vollständigen Teuerungsausgleich und wies einen Ausgleich der Krankenkassenprämien sowie eine Reallohnerhöhung ab.