Über 15'000 Arbeitnehmende aus der ganzen Schweiz gingen heute in Bern unter dem Motto «Mehr Lohn für meine Arbeit!» auf die Strasse. Sie fordern von den Arbeitgebern substanzielle Lohnerhöhungen. Nach mehreren Jahren mit Reallohnverlusten und angesichts steigender Kosten ist die Forderung nötiger denn je. Die Forderung ist klar: Im Hinblick auf die anstehende Lohnrunde müssen die Reallöhne 2025 wieder steigen.
Der Ständerat hat gestern Abend das Postulat von Mathilde Crevoisier Crelier abgelehnt, das verlangt, dass im nächsten Jahr eine Bilanz über den Stand der Gleichstellung von Frau und Mann in der Schweiz gezogen wird. Travail.Suisse ist enttäuscht über diesen negativen Entscheid. Frauen leiden nach wie vor unter Ungleichheiten und Lohndiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, weil wirksame Massnahmen fehlen. Allein die Lohndiskriminierung kostet die Frauen jährlich 8 Milliarden Franken.
Der Nationalrat berät heute über die Volksinitiative und den indirekten Gegenvorschlag zur Individualbesteuerung. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, befürwortet die Individualbesteuerung grundsätzlich, da dieses Modell Personen unabhängig vom Zivilstand besteuert und das Zweiteinkommen eines Ehepaars, in der Regel dasjenige der Frau, steuerlich nicht benachteiligt wird. Auch als Beitrag zur Linderung des Fach- und Arbeitskräftemangels ist die Individualbesteuerung zu begrüssen. Travail.Suisse kann aber keine Umsetzung unterstützen, die zu grossen Steuerausfällen führt.
Heute hat das BSV die korrigierten Finanzierungsszenarien für die AHV veröffentlicht. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, begrüsst, dass die Projektionen zu den Ausgaben der AHV damit wieder auf einer soliden Basis stehen. Die neuen Zahlen zeigen, dass lediglich 0,6 zusätzliche Lohnprozente ausreichen würden, um die AHV bis 2030 zu finanzieren, inklusive der 13. AHV-Rente. Travail.Suisse erwartet nun, dass das Parlament diese Finanzierungslösung genauer prüft.
Für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben haben die Sozialpartner und der Verein Pro Teilzeit das Projekt «Arbeitsmodelle für Vereinbarkeit im Holzbau» lanciert. Als Grundlage für die weitere Projektgestaltung erfasst eine Umfrage in einem ersten Schritt die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Unternehmen der Branche.
Der Nationalrat hat heute eine Motion der SGK-N angenommen, die mehr Transparenz bei den Verwaltungskosten in der zweiten Säule verlangt. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist erfreut, dass sich das Parlament für mehr Kostentransparenz ausgesprochen hat. Stimmt nun auch der Ständerat der Motion zu, werden wichtige Grundlagen geschaffen, um zu hohe Verwaltungskosten zu erkennen und diese wirksam zu bekämpfen.
BFI-Botschaft: Keine überharten Kürzungen im Bildungsbereich.
Mit der Veröffentlichung der BFI-Botschaft für die Jahre 2025-2028 hat der Bundesrat eine erneute Sparrunde im Bildungs- und Forschungsbereich bekannt gegeben. Der Nationalrat hat ein paar kosmetische Korrekturen angebracht, die von der ständerätlichen Kommission bereits wieder in Frage gestellt werden. Die Mitglieder des Ständerates haben es morgen in der Hand, auf harte, unnötige und schädliche Kürzungen im Bildungsbereich zu verzichten und insbesondere mit dem Erhalt der erfolgreichen Massnahme «viamia» und der entsprechenden Bundesbeteiligung eine wichtige Unterstützung zugunsten der Arbeitnehmenden und zur Linderung des Fachkräftemangels zu beschliessen.
Der Bundesrat hat heute den Bericht seiner Expertengruppe präsentiert, der Wege aufzeigt, wie der Bund in den kommenden Jahren um bis zu 5 Milliarden Franken sparen soll. Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, macht der Bericht deutlich, dass die rein ausgabenseitige Sparmassnahmen absolut untragbar und schädlich für die ganze Bevölkerung sind. Travail.Suisse fordert den Bundesrat auf, auf diesen radikalen Kahlschlag zu verzichten.
Letztes Jahr war das Bauhauptgewerbe eine der wenigen Branchen, in denen die Arbeitgeber eine generelle Lohnerhöhung verweigerten. Gemäss Erhebungen des Bundes sinken die Reallöhne auf dem Bau bereits seit Jahren. Um mindestens die letztjährige und aktuelle Teuerung auszugleichen, fordern die Gewerkschaften in den diesjährigen Verhandlungen eine Lohnerhöhung von 250 Franken. Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) machte bei den heutigen Verhandlungen nicht einmal ein Angebot. Anstatt zu verhandeln, wiederholte er in der ersten Verhandlungsrunde seinen Frontalangriff auf die Grundpfeiler der schweizerischen Sozialpartnerschaft: Der SBV will, dass die Mitglieder der Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände künftig doppelt bezahlen müssen.