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Lohnrunde 2024: Gewerkschaften und Verbände handeln für 2024 leicht steigende Reallöhne aus – mit Ausnahmen

Die Reallöhne dürften 2024 dank insgesamt zufriedenstellenden Lohnverhandlungen leicht steigen. Die Kaufkraft der Arbeitnehmenden konnte dank den Gewerkschaften und Personalverbänden in den meisten Branchen gesichert oder gar leicht gestärkt werden. Positiv stimmen zudem teilweise deutliche Lohnerhöhungen im Niedriglohnbereich. Gescheitert sind die Lohnverhandlungen hingegen im Baugewerbe und beim Bundespersonal. Hier dürften die Arbeitnehmenden 2024 deutliche Reallohnverluste hinnehmen müssen.

Nach Abschluss der meisten Lohnverhandlungen für das Jahr 2024 geht Travail.Suisse von leicht steigenden Reallöhnen im Jahr 2024 aus. Dies gilt jedoch hauptsächlich für Arbeitsverhältnisse mit Gesamtarbeitsverträgen, bei denen Gewerkschaften und Personalverbände die Löhne mit den Arbeitgebenden ausgehandelt haben. In der Gesamtwirtschaft dürften die Reallöhne nach drei Rückgängen in Folge auch 2024 lediglich stagnieren. Insgesamt liegen dadurch die Reallöhne weiterhin deutlich unter dem Niveau, welches vor der Pandemie erreicht worden war. «In den diesjährigen Lohnverhandlungen konnten wir unter dem Strich leichte Reallohnzuwächse für die Arbeitnehmenden aushandeln», so Nora Picchi, Leiterin Gewerkschaftspolitik bei der Gewerkschaft Syna. «Verschiedene Lohnabschlüsse in Branchen mit tiefen Löhnen, zum Beispiel bei den Coiffeusen und Coiffeuren, werden den Arbeitnehmenden zudem auch mittelfristig deutliche Verbesserungen bringen», so Nora Picchi.

Gescheitert sind die Lohnverhandlungen hingegen im Baugewerbe und beim Bund. «Wir sind enttäuscht und beunruhigt, wie leichtfertig der Bund als Arbeitgeber seinen Angestellten den Teuerungsausgleich verwehrt», so Greta Gysin, Präsidentin des Personalverbands transfair. «Die deutlich höheren Lebenshaltungskosten müssen für alle Angestellten ausgeglichen werden. Das muss auch für den Bund wieder zu einer Selbstverständlichkeit werden», so Greta Gysin.

«Die Kaufkraft bleibt auch in den kommenden Monaten unter Druck», wie Thomas Bauer, Leiter Wirtschaftspolitik betont. «Trotz den insgesamt zufriedenstellenden Lohnverhandlungen stehen bereits 2024 weitere Kostensteigerungen bei Mieten, Krankenkassenprämien, Strom und Steuern vor der Tür. Es wäre deutlich zu früh, um Entwarnung zu geben».


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