Petition für den 13. Monatslohn in der Coiffeur-Branche
Die Coiffeusen und Coiffeure der Gewerkschaft Syna lancieren heute eine Petition für den 13. Monatslohn. Das soll sowohl Arbeitgebenden als auch der Gesellschaft verdeutlichen, dass sich die Arbeitsbedingungen in der Branche verbessern müssen, um den Kompetenzen und ihrer Bedeutung für die Gesellschaft gerecht zu werden.
Die Coiffeur-Branche ist bekannt als sogenannte Tieflohn-Branche. Für eine Coiffeuse oder einen Coiffeur beträgt der Mindestlohn nach 3-jähriger Berufslehre lediglich 3400 Franken. Nach fünf Berufsjahren sind es 4030 Franken, für Ungelernte sogar nur 3800 Franken. «Der 13. Monatslohn verbessert das unverschämt tiefe Einkommen der Coiffeusen und Coiffeure wesentlich und ist ein wichtiger Schritt zu einer langfristig positiven Veränderung dieser Branche, die Anerkennung verdient» sagt Migmar Dhakyel, Co-Branchenleiterin der Gewerkschaft Syna.
Prekäre Arbeitsbedingungen
«Die Arbeitsbedingungen in der Coiffeur-Branche sind prekär und inakzeptabel. Es kann nicht sein, dass eine erfahrene Coiffeuse nur knapp 4000 Franken verdient» sagt ein Coiffeur aus dem Raum Genf, der seit fünf Jahren in der Branche tätig ist. «Wir müssen die Kunden ohne Pause nacheinander bedienen, so dass wir konstant gestresst sind und manchmal nicht einmal zum Mittagessen kommen. Der 13. Monatslohn wäre eine dringend nötige Massnahme, um dies zumindest ein wenig auszugleichen.»
GAV in Verhandlung
Derzeit wird über eine Verlängerung des aktuellen Gesamtarbeitsvertrags (GAV) ab 2023 verhandelt. «Die aktuellen Verhandlungen mit den Sozialpartnern sind konstruktiv und vielversprechend» sagt Juan Barahona, Syna-Vertreter in den GAV-Verhandlungen. «Die Coiffeusen und Coiffeure verlangen schon lange wesentliche finanzielle Verbesserungen. Es ist wichtig, dass diese Forderungen ernsthaft diskutiert werden. Wir glauben weiterhin an die Sozialpartnerschaft und sie ist auch der Weg, den wir nach wie vor bevorzugen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern – im Interesse der gesamten Branche.»
Petition lanciert
Zur Lancierung der Petition fanden heute in Zürich und Genf erste Unterschriftensammlungen statt, um die Öffentlichkeit auf das Anliegen der Coiffeusen und der Coiffeure aufmerksam zu machen. Der erfolgreiche Start der Petition zeigt: Solche tiefen Löhne ohne 13. Monatslohn sind inakzeptabel!
Weitere Auskünfte
Migmar Dhakyel, Co-Branchenleiterin Coiffeurgewerbe
