Arno Kerst fordert im Interview mit nau.ch: Die Wirtschaft wächst wieder, und die Aussichten sind gut. Deshalb sollen auch die Mitarbeitenden wieder am Erfolg beteiligt werden. Und weil sich auch die Teuerung wieder stärker bemerkbar macht, braucht es generelle Lohnerhöhungen, von denen alle profitieren.
Bei den Lohnabschlüssen der letzten 12 Jahre hat eine Trendumkehr stattgefunden: GAV-Lohnabschlüsse sahen ursprünglich zu fast 70% generelle Lohnerhöhungen vor. Seit 2014 kommen die Lohnerhöhungen nur noch zu 35% allen zugute, der Rest wird nach oft sehr undurchsichtigen Kriterien individuell verteilt. Dabei gibt es gute Gründe für eine generelle Lohnverteilung:
- Alle Arbeitnehmenden sind von steigenden Preisen und Kosten betroffen. Neben der Teuerung von 1% steigen auch dieses Jahr die Krankenkassenprämien wieder.
- Am Unternehmenserfolg ist immer die gesamte Belegschaft beteiligt, darum sollen auch alle davon profitieren.
- Die Verteilkriterien für individuelle Erhöhungen sind meist willkürlich: Oft gewinnen die Lieblinge der Chefs. Aber auch die sind auf die Leistung ihrer Kolleginnen und Kollegen angewiesen.
Nau
Nach den Nullrunden wegen des Frankenschocks gebe es einen Nachholbedarf, sagen die Gewerkschaften.
Generelle Lohnerhöhungen und Lohngleichheit zwischen Frau und Mann!
Medienkonferenz vom Donnerstag, 2. August 2018
