Das vergangene Jahr war trotz der anhaltenden Coronapandemie geprägt von einem starken Wirtschaftsaufschwung. Beschäftigung und Wertschöpfung erreichten neue Höchststände. Damit einher gingen steigende Konsumentenpreise. Diesen Entwicklungen zum Trotz sahen sich Gewerkschaften und Berufsverbände mit zähen Lohnverhandlungen konfrontiert. Die gute Nachricht ist, dass die Löhne per 1. Januar 2022 für viele Arbeitnehmende steigen werden. Die schlechte Nachricht hingegen, dass sie dies nicht in ausreichendem Masse tun. Zu viele Arbeitgebende erzielen damit auch weiterhin Corona-Extra-Gewinne.
Der Bau boomt – und trotzdem verweigern die Baumeister ihren Angestellten unter fadenscheinigen Argumenten zum wiederholten Mal eine Lohnerhöhung. Doch die Bauarbeiter sind nicht nur mit ihrem Lohn unzufrieden: An der Syna-Branchenkonferenz haben sie ihre Forderungen für die kommenden LMV-Verhandlungen definiert.
An der Baubranchenkonferenz der Gewerkschaft Syna verabschiedeten über 60 Mitglieder den Forderungskatalog für die 2022 beginnenden Verhandlungen des neuen Landesmantelvertrags für das Schweizerische Bauhauptgewerbe (LMV). Auf die jüngste Ankündigung der Baumeister, den Ende 2022 auslaufenden LMV allenfalls nicht mehr zu verlängern, reagierten die Mitglieder gereizt.
Die Bauwirtschaft boomt und die Auftragsbücher der Baufirmen sind prall gefüllt. Zu dieser guten Ausgangslage haben die Bauarbeiter mit ihrer Arbeitsleistung massgeblich beigetragen. Trotzdem verweigert der Baumeisterverband den Bauarbeitern die verdiente Lohnerhöhung. Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften sind heute deswegen gescheitert. Diese falsche Politik des Baumeisterverbandes hat fatale Auswirkungen für die Zukunft der Branche: Der Fachkräftemangel wird sich weiter verschärfen. Es braucht jetzt einen Kurswechsel.
Heute haben in Olten und Zürich 3000 Bauarbeiter, Handwerker und zahlreiche Angestellte aus den sogenannt essentiellen Branchen demonstriert. Sie alle waren während der Corona-Krise stark gefordert. Applaus ist gut, aber jetzt braucht es faire Arbeitsbedingungen, gute Gesamtarbeitsverträge und Lohnerhöhungen für alle.
Die Baubranche boomt. Trotzdem warten viele Arbeitnehmende auf den Schweizer Baustellen seit Jahren auf eine Lohnerhöhung, die ihren Namen verdient. Gleichzeitig steigt der Leistungsdruck auf dem Bau. Das wollen sich die Mitarbeitenden nicht länger bieten lassen: Am Samstag, 30. Oktober, versammeln sie sich zu Protestkundgebungen in mehreren Schweizer Städten.
Am Samstag, 30. Oktober, versammeln sich Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter in mehreren Schweizer Städten zu Protestkundgebungen. Sie haben genug davon, in den Lohnrunden alljährlich mit den immer gleichen Ausreden übergangen zu werden.
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Die Baumeister haben angekündigt, während der laufenden Lohnverhandlungen «grosszügigerweise» auf Lohnsenkungen zu verzichten. Andere Branchen des Ausbaugewerbes blasen ins gleiche Horn: «Der Schutz der Arbeitsplätze stehe an 1. Stelle.» Wir sagen: Schluss mit diesen Märchen!