Pierre Bebié hat sein ganzes bisheriges Arbeitsleben auf dem Bau verbracht. Die Arbeit gefällt ihm gut, doch von weiteren Flexibilisierungen hält er nichts.
#werbautbestimmt: Unter dem Motto «Gestalten wir zusammen die Branche wieder attraktiver!» verhandeln Syna und Unia den Landesmantelvertrag (LMV) seit Februar mit Vertretern der Arbeitgebenden neu. Eine Übersicht über die Forderungen, den Fortgang der Gespräche und die nächsten Pläne.
Über 20'000 Bauarbeiter sprachen sich in einer grossen, landesweiten Abstimmung für Streikmassnahmen aus. Denn der Baumeisterverband greift bei den aktuellen Verhandlungen zum auslaufenden Landesmantelvertrag (LMV) ihre Rechte frontal an. Insbesondere wollen die Baumeister die geltenden Bestimmungen zur Arbeitszeit abschaffen, so dass künftig 12-Stunden-Arbeitstage und Arbeitswochen von 58 Stunden gängig sein sollen. Damit gefährden die Baumeister nicht nur die Gesundheit der Bauarbeiter, sondern opfern deren Privatleben. Ältere Bauarbeiter greifen die Baumeister spezifisch an. Sie sollen in tiefere Lohnklassen eingestuft und schneller entlassen werden dürfen Das lassen die Bauarbeiter sich nicht gefallen und rufen schweizweite Protesttage aus. Die Bauarbeiter hoffen, dass die Baumeister von ihren radikalen Forderungen abkommen und den Weg für eine Einigung frei machen.
Trotz steigenden Drucks auf den Baustellen und nach einem extremen Hitzesommer fordert der Baumeisterverband jetzt noch längere Arbeitstage für die Bauarbeitenden. Künftig sollen 12-Stunden-Arbeitstage und Arbeitswochen von 58 Stunden gängig sein und die Chefs sollen kurzfristig anordnen können, ob, wann und wie lange gearbeitet wird.
Im Sommer bei grösster Hitze noch länger arbeiten? Deregulierung der Arbeitszeiten, damit die Baumeister frei und kurzfristig diktieren können wann gearbeitet wird? Nicht mit uns! 15'000 Bauarbeitende setzten an der bunten und lauten Baudemo in Zürich ein klares Signal.
Travail.Suisse und seine Verbände fordern generelle Lohnerhöhungen zwischen 3 und 5 Prozent für alle Arbeitnehmenden. Diese Forderung resultiert aus den deutlich höheren Lebenshaltungskosten, sowie den Produktivitätsgewinnen der Unternehmen. Deutliche Lohnsteigerungen sind deshalb notwendig, und sie sind auch möglich.
Im Fokus der 4. Verhandlungsrunde vom 10. Juni standen die Interessen der älteren Arbeitnehmenden und die gezielte Nachwuchsförderung, um dem eklatanten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Aber auch die Flexibilisierung der Arbeitszeit war wieder Gegenstand der Diskussionen.
Der Weg zu einem neuen Landesmantelvertrag (LMV) im Bauhauptgewerbe ist steinig. Am Dienstag, 24. Mai, pochten die Arbeitgeber auf eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Nicht akzeptabel, kontert Syna, die an der 3. Verhandlungsrunde dabei war.