Syna und die anderen Gewerkschaften nehmen in der Arbeitswelt eine wichtige Rolle ein: Sie vertreten die kollektiven Interessen und, sofern du Mitglied bist, auch deine individuellen Rechte als Arbeitnehmer/-in. Die Mitgliedschaft und entsprechende Kontaktaufnahme darf dir von niemandem verboten werden, auch nicht von deiner oder deinem Vorgesetzten!
Das vergangene Jahr war trotz der anhaltenden Coronapandemie geprägt von einem starken Wirtschaftsaufschwung. Beschäftigung und Wertschöpfung erreichten neue Höchststände. Damit einher gingen steigende Konsumentenpreise. Diesen Entwicklungen zum Trotz sahen sich Gewerkschaften und Berufsverbände mit zähen Lohnverhandlungen konfrontiert. Die gute Nachricht ist, dass die Löhne per 1. Januar 2022 für viele Arbeitnehmende steigen werden. Die schlechte Nachricht hingegen, dass sie dies nicht in ausreichendem Masse tun. Zu viele Arbeitgebende erzielen damit auch weiterhin Corona-Extra-Gewinne.
Es muss endlich mehr Lohn geben für diejenigen, die unter schwierigsten Bedingungen weitergearbeitet haben. Die mit ihrem Einsatz und Durchhalten dafür gesorgt haben, dass aus dem Lockdown kein bleibender wirtschaftlicher Alptraum wurde und die nun einsetzende starke wirtschaftliche Erholung ermöglichten.
Life Safety Distribution kündigt bereits die dritte Massenentlassung an. Damit reduziert das Industrieunternehmen die Belegschaft am Standort Hegnau in nur eineinhalb Jahren von 82 auf 0. Bei diesem Tempo muss man sich fragen, ob das nicht von Anfang an so geplant war. Die Gewerkschaft Syna setzt sich für einen fairen Sozialplan ein.
Der Energiekonzern General Electric kündigte letzten Herbst in verschiedenen Bereichen Massenentlassungen an. In zwei Fällen sind die Konsultationsverfahren nun abgeschlossen. Dank dem grossen Einsatz der Beschäftigten und der Personalvertretung können rund 140 Stellen erhalten werden. Trotzdem bleibt der Zorn über die absolut verfehlte Geschäftspolitik von GE und über die Geringschätzung gegenüber dem Personal.
Die Coronakrise trifft ein weiteres Unternehmen in der Industrie: Die Lantal Textiles AG in Langenthal plant die Entlassung von 75 Mitarbeitenden – zu früh, rügt die Gewerkschaft Syna.
Das Industrieunternehmen Saia Burgess (SBC) Controls plant die Entlassung von fast der Hälfte seines Personals inklusive Temporärangestellte am Standort Murten. Diese Entscheidung mit weitreichenden Folgen kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.
In den schweizerischen Industrieunternehmen bleiben viele Auftragsbücher wegen der Coronakrise leer. Dafür sollen aber nicht in erster Linie die Arbeitnehmenden büssen müssen.