Mecaplex AG: Inakzeptabler Abbau und ungewisse Zukunft
Die zur Glas Trösch Gruppe gehörende Mecaplex AG, die vorwiegend Verglasungen für Flug- und Fahrzeuge herstellt, will am Standort Grenchen 35 Arbeitsplätze abbauen. Für die Gewerkschaft Syna ist dieser Schritt unverständlich – vor allem deshalb, weil das Unternehmen seit März wegen COVID-19 in Kurzarbeit ist. Mit diesem Instrument sollen Arbeitsplätze erhalten werden. Dass Mecaplex in einer überstürzten Aktion jetzt trotzdem einen Kahlschlag bei den Arbeitsplätzen vorsieht, ist nicht nachvollziehbar und schlichtweg unfair.
Nicht mit offenen Karten gespielt
Als Begründung gibt das Unternehmen wiederum COVID-19 und dazu das Wegfallen eines wichtigen Kunden an. Dass die Situation aber sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunden schwierig ist, war Mecaplex bereits im Frühling bekannt. Es fragt sich deshalb, was die wahre Absicht der Kurzarbeit ist, wenn sie nicht wirklich zum Stellenerhalt beiträgt. Es ist irritierend, dass das Unternehmen offenbar im Frühling nicht mit offenen Karten spielte und beim Abbau auf eine Salamitaktik setzt. Denn mit der Hälfte der Belegschaft am Standort Grenchen ist die Zukunft des Unternehmens völlig offen.
Mindestens ein Sozialplan
Inakzeptabel ist auch, dass es für die betroffenen Mitarbeitenden gemäss Informationen der Geschäftsleitung nicht einmal einen Sozialplan gibt. Syna ist über dieses Vorgehen empört. Dazu Zabedin Iseini, Regionalverantwortlicher Syna Olten-Solothurn: «Mecaplex muss seine Verantwortung gegenüber den Angestellten wahrnehmen und alles tun, um Stellenabbau und Kündigungen zu verhindern. Zumindest muss es für die Betroffenen einen Sozialplan geben.» Syna erwartet von Mecaplex, dass mit vorzeitigen Pensionierungen Kündigungen verhindert werden. Wenn das nicht möglich ist, sollen Kündigungsfristen verlängert und Umschulungen unterstützt werden.
Weitere Auskünfte
Zabedin Iseini, Regionalverantwortlicher Olten/Solothurn
Johann Tscherrig, Zentralsekretär Industrie