Nachdem die EU-Kommission ein Konzernverantwortungsgesetz präsentiert hat, gibt es endgültig keine Ausreden mehr! Wir fordern Bundesrat und Parlament dazu auf, ihr Versprechen einzuhalten und jetzt ein griffiges Konzernverantwortungsgesetz auszuarbeiten.
Syna und Travail.Suisse bedauern die knappe Ablehnung der Konzernverantwortungsinitiative. Das Stimmvolk konnte offenbar von der Gegenseite davon überzeugt werden, dass der Gegenvorschlag des Parlaments genügt, um die Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte und die Umweltstandards durch Schweizer Konzerne im Ausland durchzusetzen.
Rosa Lídia Morais ist seit zehn Jahren lokale Koordinatorin für Brücke · Le pont in Brasilien. Sie ist überzeugt: Die Schweiz muss Arbeitnehmende auch im Ausland schützen.
Syna unterstützt die Konzernverantwortungsinitiative: Auch wir Arbeitnehmenden sind interessiert daran, dass Schweizer Konzerne für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung geradestehen müssen.
Der Vorstand von Travail.Suisse, Dachverband von Syna, hat an seiner heutigen Sitzung in Bern einstimmig entschieden, den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern die Konzernverantwortungsinitiative zur Annahme zu empfehlen. Die Abstimmung wird am 29. November 2020 stattfinden.
Als Gewerkschaft mit Sitz in der Schweiz setzen wir uns primär für gute Arbeitsbedingungen in unserer Umgebung ein. Doch sind wir uns bewusst, dass in einer globalisierten Welt alles verknüpft ist und unser Überfluss hier, anderswo Armut hervorruft.
Im Rahmen des CSK-Forums organisierte Marie-Louise Fries – Syna Deutschfreiburg – gemeinsam mit Fabienne Jacomet – Brücke ∙ le Pont – und Anita Johner-Tschannen – Mitte Links-CSP – einen Informationsabend zum Thema Konzernverantwortungsinitiative (KoVI).
Am 26. September 2019 hätte der Ständerat über die Konzernverantwortungs-Initiative und den Gegenvorschlag debattieren sollen. Doch nach einem Antrag von FDP-Ständerat Ruedi Noser wurde die Entscheidung verschoben. Die Absichten der Verzögerungstaktik sind klar: keine Diskussionen mehr vor den Wahlen und Schwächung des Initiativkomitees mit einer weiteren Verzögerung.
Konzerne sollen für ihre Geschäftspraktiken im Ausland haften. Das lässt in der Schweiz niemanden kalt. Das hochemotionale Thema wird täglich noch aktueller, und der Abstimmungskampf zur Konzernverantwortungs-Initiative tritt in die heisse Phase ein.