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Zusammen weiterkommen

 Am Kongress forderte Syna mehr Zeit und Geld für Weiterbildung. Dass dies gelingt, dafür sind Chefs und Angestellte gemeinsam verantwortlich. Gute und günstige Angebote gibt es, wie ein Besuch hoch über dem Vierwaldstättersee zeigt.

 «Vor 75 Jahren brauchte es Mut, hier ein Ausbildungszentrum zu bauen», meint Bruno Krucker auf der Terrasse mit herrlichem Bergblick. Er ist Leiter der Höheren Fachschule Bürgenstock des Verbands Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten. Früher gab es nur den Seeweg, mittlerweile fährt ein Postauto zum etwas unscheinbaren Haus auf grünen Wiesen. Der erste Eindruck täuscht aber: Im Innern verbirgt sich eine moderne Infrastruktur für Diplomweiterbildungen und Fachseminare – «Höhentraining im Herzen der Schweiz» nennt es die Werbebroschüre für Angestellte und Unternehmen der Schreinerbranche sowie anderer Berufsrichtungen.

Ungenutzte Chancen 

Weiterbildung ist ein Herzensanliegen von Bruno Krucker. Er will motivieren – die Angestellten genauso wie die Vorgesetzten. Denn die Zahlen, welche die Sozialpartner regelmässig erheben, sind alarmierend: Nur knapp die Hälfte der Angestellten nutzt die drei Tage für Ausbildung, die ihnen gemäss GAV zustehen. Und ab 40 scheint Weiterbildung kaum mehr ein Thema zu sein. «Die Angestellten zögern oft, ihre Weiterbildungswünsche vorzubringen. Und der Chef ist froh, wenn seine Mitarbeitenden anwesend sind …», bringt es Krucker auf den Punkt. Standortbestimmungen seien deshalb wichtig; Angestellte und Vorgesetzte müssten über ihre Erwartungen miteinander sprechen.

Schreinern und beraten 

«Natürlich kann es sein, dass du einen guten Arbeiter verlierst, wenn er sich weiterbildet. Wenn er sich aber nicht weiterentwickelt, dann verlierst du ihn auf jeden Fall.» Krucker spricht damit die Herausforderungen seiner Branche an: Die Abwanderung von Fachleuten, beispielsweise in den Facility-Bereich, ist gross. Auch die Digitalisierung spielt eine Rolle: Denn wenn viele Abläufe und Standardarbeiten automatisiert werden, wird die Beratungskompetenz der Mitarbeitenden immer wichtiger.
Deshalb geht es im Ausbildungszentrum nicht nur um technische, sondern auch um soziale Kompetenzen. «Monteur – die Visitenkarte» heisst ein Kurs, der auch von Syna mitgetragen wird. Wer auf Kundenbedürfnisse gut eingehen kann, den erfüllt die Arbeit eher – und er ist ein Botschafter für das Unternehmen.

Geld und Zeit 
Für Krucker ist klar: Die vielen Kleinbetriebe in der Branche können nur überleben, wenn sie gut ausgebildete Leute haben. «Die Zeit, die ein Unternehmen dafür einsetzt, ist gut investiert.» Weil es für die Weiterbildung auch Beiträge der Paritätischen Kommissionen gibt, sind auch die Kosten kein grosses Hindernis.

Und es müssen nicht alle zur Weiterbildung auf den Bürgenstock reisen: Die Fachschule bietet kürzere und inhaltlich sehr breite Kurse in den Regionen an – auch wenn Lernen mit Blick auf die Innerschweizer Bergwelt natürlich mehr Spass macht …

→ Alle Kursangebote unter: hfb.ch

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