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Die Pflege wird politisch

Nach bald zwei Corona-Jahren ist die Pflege in der Mitte der Politik angekommen. Es wird an vielen Orten im System gebastelt. Nötig wäre aber ein vollständiger Neubau der Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Ein Überblick über die Baustellen.

 Impfobligatorium
Statt die grundlegenden Probleme des Schweizer Gesundheitssystems, die mit der Coronapandemie klar zutage getreten sind, zu lösen, wollen Teile der Politik diejenigen mit einem Impfobligatorium piesaken, die unser Gesundheitssystem in dieser schweren Zeit erst am Leben erhalten haben. Für Syna ist klar: Die Pflegenden sind keine Täter/-innen, sondern genauso Opfer der Pandemie wie alle anderen und haben für ihr Engagement alles andere verdient als eine Stigmatisierung. Eine Impfung muss immer freiwillig bleiben.
 Massnahmen zur Kostensenkung im Gesundheitswesen

Der Bundesrat ist noch immer aktiv daran, seine Pläne für eine allgemeine Senkung der Gesundheitskosten durchzudrücken, indem er einfach einseitig die Finanzen kürzt. In der heutigen Organisation des Gesundheitswesens ist klar, was dann passiert und wir alle sehen es tagtäglich. Um die Kosten bei gleicher Pflegequalität zu senken, gibt es nur eine Möglichkeit: Die vollständige Wiederherstellung eines staatlich organisierten Gesundheitssystems ohne jegliche marktwirtschaftlichen Elemente. Die ideologische Blösse, dass ihr System nicht funktioniert, will sich die bürgerliche Mehrheit in diesem Land aber bis auf weiteres nicht geben. Der Crash ist vorprogrammiert.

 Pflegeinitiative

Syna ist froh, dass das Initiativkommittee die Volksinitiative „Für eine starke Pflege" nicht zurückgezogen hat, sondern am 28. November 2021 darüber abgestimmt wird. Der vom Parlament erarbeitete Gegenvorschlag ist absolut untauglich, die brennendsten Probleme des Gesundheitswesens zu lösen. Darum braucht es ein Ja zur Initiative und danach eine grundlegende weiter Diskussion über die Zukunft unseres Gesundheitssystems.

 Spitalschliessungen überall

Vor allem in der Nordostschweiz schliessen im Moment reihenweise Spitäler, weil sie nicht rentieren – teilweise gegen den ausgesprochenen Willen der Stimmbevölkerung. Die Ökonomen sehen darin eine dringend nötige Flurbereinigung. Man kann sich durchaus fragen, an welchen Standorten welche Gesundheitsdienstleistungen erbracht werden müssen. Aber dies muss in einer übergeordneten Planung geschehen und darf nicht dem Markt überlassen werden. Ansonsten ist die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gefährdet.

 Das Personal muss aktiv werden

In all den genannten Punkten ist das Pflegepersonal die entscheidende Grösse. Wenn wir uns nicht organisieren und aktiv für ein besseres System kämpfen, wird es niemand tun. Zu viele verdienen am bestehenden System und zu viele würden ihr Gesicht verlieren. Deshalb braucht es uns stark und laut an alle Fronten. Am 30. Oktober 2021 werden wir in Bern wieder ein klares Zeichen setzen können.


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