Am 28. November 2021 hat die Schweizer Stimmbevölkerung mit der Pflegeinitiative erstmals eine Volksinitiative von Berufsverbänden und Gewerkschaften angenommen. Bei der Umsetzung müssen wir der Politik aber genau auf die Finger schauen.
Eine 4. Coronawelle ist wahrscheinlich und wird wieder das Gesundheitspersonal treffen. Statt das Gesundheitspersonal zu unterstützen, kommt von der Politik und den Arbeitgebern aber nur heisse Luft. Soll sich etwas ändern, muss das Personal selbst aktiv werden.
Nach bald zwei Corona-Jahren ist die Pflege in der Mitte der Politik angekommen. Es wird an vielen Orten im System gebastelt. Nötig wäre aber ein vollständiger Neubau der Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Ein Überblick über die Baustellen.
Eine Mini-Ausbildung für Pflegehilfskräfte wirkt auf den ersten Blick wie ein gutes Mittel gegen den Personalmangel und die Integration von Flüchtlingen. Dies wäre eigentlich eine Win-Win-Situation, wären da nicht die schlechten Arbeitsbedingungen und der Mangel an beruflicher Perspektive.
Im März 2021 hat sich Syna gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des Bündnis Gesundheitspersonal zu einem Gespräch mit Bundesrat Alain Berset und GDK-Präsident Lukas Engelberger getroffen. Es wird nicht das letzte sein.
Die Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals verschlechtern sich seit Jahren und gerieten in den vergangenen zwölf Monaten zusätzlich unter Druck. Das Gesundheitspersonal erwartet nun ein klares Signal in Richtung besserer Arbeitsbedingungen und Löhne sowie eine angemessene finanzielle Anerkennung seiner ausserordentlichen Leistung während der Pandemie.
Fast seit Beginn der Pandemie steht die Frage der Wertschätzung des Gesundheitspersonals im Raum. Geschehen ist seither schmerzlich wenig, denn es fehlt am politischen Willen.
Das Schweizer Gesundheitswesen ist ein Dickicht von Zuständigkeiten. Die verschiedenen Leistungen werden unterschiedlich finanziert und organisiert. Für die Bevölkerung ist das System kaum durchschaubar – und für das Personal verheerend.
Das Spital Appenzell schliesst im Sommer 2021 sein stationäres Angebot. Neben dem Wegfall zahlreicher Arbeitsplätze ist das auch ein grosser Verlust an Service public für die kantonale Bevölkerung.