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Tag der Pflege: Die Gewerkschaft Syna fordert Sofortmassnahmen, um den Pflexit zu stoppen

Trotz der Notlage des Gesundheitspersonals verfolgen Bund und Kantone weiterhin ihre Sparpolitik. Die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen sind gefährlich – auch für die Bevölkerung. Die Gewerkschaft Syna fordert deshalb die Umsetzung von fünf Sofortmassnahmen.  

Heute am Internationalen Tag der Pflege organisiert die Gewerkschaft Syna gemeinsam mit anderen Verbänden zahlreiche Veranstaltungen und Kundgebungen, um auf die Notlage des Pflegepersonals hinzuweisen. Trotz Pandemie, der Annahme der Pflegeinitiative vor über einem Jahr und mehrerer nationalen Kundgebungen des Pflegepersonals verharren Bund und Kantone weiter in ihrer verfehlten Sparpolitik. Betten werden geschlossen und an vielen Orten herrscht ein Aufnahmestopp für Patientinnen und Patienten. Das Pflegepersonal verlässt die Branche in Scharen und heute sind so viele Stellen in der Pflege ausgeschrieben, wie noch nie.

Karin Grossniklaus, Mitglied der Gewerkschaft Syna und Pflegefachfrau in einem Altersheim stellt fest: «Immer mehr Arbeitskolleginnen und -kollegen kündigen und gehen, aber ihre Stellen werden nicht neu besetzt. Wir haben zu wenig Personal und hinzu kommen immer häufigere Krankheitsabsenzen, denn wir sind psychisch wie körperlich so überfordert wie noch nie. Es ist eine gefährliche Abwärtsspirale, in der wir uns befinden. Wir haben zu wenig Diplomierte, zu wenig Basiskräfte und dann kommt es zu Fehlern oder man übersieht etwas und letztlich leiden die Bewohnerinnen und Bewohner darunter. Wann wird uns die Politik endlich hören?»

Die Gesundheit steht auf dem Spiel

Das Pflegepersonal arbeitet unter schlechten Arbeitsbedingungen. Dies setzt die gesundheitliche Versorgung der gesamten Bevölkerung aufs Spiel. Wir fordern die Umsetzung von fünf Sofortmassnahmen, um aus dieser Notsituation herauszukommen und den aktuellen Pflexit zu stoppen:

  • Löhne/Arbeitszeit: Deutliche Lohnerhöhung bei gleichem Pensum bzw. Arbeitszeitreduktion bei gleichem Lohn.
  • Zulagen: Massive Erhöhung der bestehenden Zulagen und Zeitgutschriften sowie Einführung von Zulagen für kurzfristige Dienstplanänderungen.
  • Ferien: mindestens 5 Wochen bis 49, ab 50 6 Wochen, ab 60 7 Wochen
  • Tatsächliche Erfassung und Abgeltung der Arbeitszeit: Z. B. inkl. Umkleidezeit, Wegzeit von einem Einsatz zum nächsten in der Spitex.
  • Kinderbetreuung: Zuschüsse für familienergänzende Kinderbetreuung.


Zusätzlich zur Umsetzung der fünf Sofortmassnahmen fordern wir vom Bund und den Kantonen einen Richtungswechsel in der Gesundheitspolitik, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und somit die bestmögliche Gesundheitsversorgung der Bevölkerung für die nächsten Jahre zu garantieren.


Weitere Informationen:

Migmar Dhakyel, Zentralsekretärin

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