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Dreckiges Geschäft mit hübschen Kleidchen

Internationale Modefirmen beuten Arbeitnehmende in Entwicklungsländern aus und machen damit grosse Kasse. Das Hilfswerk Brücke · Le pont setzt sich vor Ort für die Arbeiterinnen ein.

«Hübsch, diese Kleidchen! Und diese Stickereien! Wie kunstvoll, die herzigen Tierchen. Ok, nicht ganz billig, die 120 Franken. Aber es ist ja schliesslich für den Nachwuchs.» Mit diesen und ähnlichen Gedanken werden wohl nicht wenige solche verzierten Kinderkleider zuerst bestaunt und anschliessend gekauft.
Es ist ein Geschäft mit Traummargen für die internationale Ladenkette, welche die Ware anbietet. Das wurde mir an der Delegiertenversammlung des Hilfswerkes Brücke · Le pont wieder einmal in aller Deutlichkeit aufgezeigt.

Skandalöse Heimarbeit

Hier die nackten Fakten, dieser in El Salvador in Heimarbeit bestickten Kinderkleider: Das Besticken des Kleidchens «Safari» erfordert 20 Stunden Arbeit. Das Stück wird mit 2.50 US-Dollar entschädigt.
Die kunstvolle «Bienenwabe» braucht 12 Stunden Arbeit. Dafür erhält die Heimarbeiterin 1.75 bis 2 US-Dollar. Der Ladenpreis für das Kleidungsstück beträgt – je nachdem ob als Schnäppchen im Ausverkauf oder in der neuen Kollektion – zwischen 60 und 200 US-Dollar.

Modell mit Stickerei «Safari»

Modell mit Stickerei «Bienenwabe»

Konkrete Hilfe

Gut gibt es das von unserem Dachverband Travail.Suisse mitgetragene und auch von vielen Syna-Mitgliedern unterstützte Hilfswerk Brücke · Le pont!
Cristina Ruiz-Gonzalez, Programmverantwortliche Zentralamerika, zeigte an der Delegiertenversammlung in Fribourg nicht nur die skandalösen Geschäftspraktiken auf, sondern berichtete auch, wie die betroffenen Frauen vom Hilfswerk unterstützt werden: Die prekären Arbeitsbedingungen werden dokumentiert, um staatliche Behörden und Öffentlichkeit darüber aufzuklären. Den Heimarbeiterinnen werden Kenntnisse über Arbeitsrechtsfragen vermittelt, damit sie sich organisieren und ihre Rechte einfordern können.

Jetzt Du!

Diese wichtige Arbeit von Brücke · Le pont verdient unser Interesse und benötigt auch deine finanzielle Unterstützung. Auf ihrer Website zeigt das Hilfswerk auf, wo und wie es sich konkret und mit grossem Erfolg für Arbeit in Würde einsetzt. Und wie auch du mit deiner Spende eine Brücke zum Süden schlagen kannst:
www.bruecke-lepont.ch

Detaillierte Informationen über den Wahnsinn der Modeindustrie findest du ausserdem auf Clean Clothes Campaign

→ Als Kleiderkonsumentinnen und -konsumenten können wir spätestens beim nächsten Kleiderkauf entscheiden, ob und wie wir die perversen Auswüchse des Kleidermarktes unterstützen wollen.

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