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Frühling ist Verhandlungszeit

2023 stehen in einigen Branchen Verhandlungen der Gesamtarbeitsverträge an. So unterschiedlich die Branchen, die Forderungen sind ähnlich: angemessene Löhne, besserer Arbeitnehmendenschutz – besonders für ältere Angestellte – und mehr Freitage. Die Forderungen im Detail: 

MEM-Industrie

Per 30. Juni 2023 läuft der Gesamtarbeitsvertrag in der MEM-Industrie aus. «Ziel ist ein Abschluss eines neuen Vertrages für die nächsten vier bis fünf Jahre», erklärt Nico Fröhli, Zentralsekretär der MEMBranche. Besonders unter Druck in der MEM-Industrie sind die Arbeitszeiten. Hier fordern Unternehmen teilweise 45-Stunden-Wochen. Die 40-Stunden-Woche gilt es mit aller Kraft strikt zu verteidigen. Des Weiteren fordern wir eine schweizweite Erhöhung der Mindestlöhne unter Berücksichtigung der regionalen Unterschiede. Zudem sollen ältere Arbeitnehmende besser vor dem Verlust ihrer Anstellung geschützt werden. 

Gebäudetechnik

«In der Gebäudetechnik hinken besonders die Löhne hinterher. Zwei Jahre nach dem eidgenössischen Fachzeugnis (EFZ) verdient ein Angestellter in der Gebäudetechnik rund 900 Franken weniger als seine Kollegin in der Elektrobranche. Das muss sich ändern!», fordert Syna-Zentralsekretärin Susanna Sabbadini. Nebst angemessenem Lohn fordern wir zudem, dass die gesamte Reisezeit als Arbeitszeit und Überstunden mit einem Zuschlag von 25 Prozent vergütet werden. Der Personalmangel in der Branche darf nicht auf Kosten der Freizeit und der Gesundheit der Arbeitnehmenden gehen. Die Arbeit ist körperlich anstrengend. Daher fordern wir eine sechste Woche Ferien und die Möglichkeit zur Frühpensionierung. Dies ist in einigen Kantonen schon möglich und muss nun endlich schweizweit eingeführt werden. 

Elektrogewerbe

Die erste Verhandlungsrunde fand am Donnerstag, 9. März 2023, in Zürich statt. Aufgrund der starken körperlichen Belastung fordern wir ein Vorruhestandsmodell, wie es in der Branche in der Westschweiz schon existiert. Weiter gilt es eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten auf Kosten der Arbeitnehmenden zu verhindern, und es braucht endlich faire Regelungen für die Mittagspausen: Entweder zählt die Fahrzeit zurück in die Bude als Arbeitszeit, oder man hat Anrecht auf eine Essensentschädigung. «Aktuell sieht es ganz danach aus, dass die GAV-Verhandlungen lang werden », bilanziert Michele Aversa, Zentralsekretär des Elektrogewerbes. «Unsere Forderung nach einem Vorruhestandsmodell wurde ohne Gesprächsbereitschaft zurückgewiesen und auch sonst sind wir uns in keiner Art und Weise nähergekommen.» Umso wichtiger also, deine Arbeitskolleginnen und -kollegen von einer Syna-Mitgliedschaft zu überzeugen, um unseren Forderungen noch mehr Druck zu verleihen. Zusammen sind wir stark!» 

Metallgewerbe

«Im Metallgewerbe stehen wir kurz vor dem Abschluss. Die Resultate sind aktuell nicht befriedigend. Unsere Forderungen wurden nicht angenommen. Wir haben lediglich eine Anpassung der Mindestlöhne an die Teuerung erreichen und zusätzliche zwei Franken an Mittagsentschädigung pro Tag erreichen können. Der Vertrag ist aber noch nicht unterzeichnet. Es könnten noch Änderungen kommen», bilanziert Susanna Sabbadini die bisherigen Verhandlungsrunden. 

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