Für alle Arbeitnehmende ist klar: Die eigene Arbeit gibt es nur gegen einen fairen Lohn. Wenn man dann Ende Monat das Lohnblatt erhält, ist der Nettolohn teilweise erschreckend tiefer als der vertraglich abgemachte Bruttolohn. Oder aber der Stundenlohn scheint viel tiefer, als man eigentlich damit gerechnet hätte. Was passiert hier eigentlich?
Schuld daran sind die Abzüge, welche Monat für Monat dafür sorgen, dass ein Teil des Lohnes das eigene Portemonnaie gar nie erreichet. Dass das für Arbeitnehmende teilweise zu grossen Überraschungen führen kann, liegt an den schwierigen Berechnungen, die es braucht, um den Monatslohn in den korrekten Stundenlohn umzurechnen.
Gerade bei den meist tiefen Löhnen im Gastgewerbe kann der ausbezahlte Lohn kritisch tief ausfallen. Umso wichtiger ist es, dass Arbeitnehmende genau Bescheid wissen, was erlaubt ist, was nicht und wie die «Berechnerei» anzustellen ist.
Welche Abzüge sind erlaubt?
Sowohl die Abzüge wie auch die Zuschläge auf dem Monatslohn sind streng reglementiert und dürfen nur im erlaubten Mass vorgenommen werden. Dies gibt das Gesetzt, im Fall vom Gastgewerbe auch der Gesamtarbeitsvertrag L-GAV vor. Der L-GAV schreibt vor, welche Abzüge erlaubt sind und welche nicht und wie hoch diese bemessen werden dürfen. So sind Abzüge für Krankentaggeld, Sozialversicherungen, berufliche Vorsorge und, für ausländische Arbeitnehmende, die Quellensteuer erlaubt. Abzüge für Verpflegung und Unterkunft dürfen aber nur bei deren tatsächlichen Bezug verrechnet werden.
Aber auch bei den Zuschlägen muss genau hingeschaut werden: Der 13. Monatslohn muss monatlich, oder spätestens mit dem Dezemberlohn ausbezahlt werden. Ferien und Feiertage die bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses nicht bezogen werden können, müssen zu einem festen Prozentsatz ausbezahlt werden.
Kampagne rund um den Arbeitsvertrag
Weil das Ganze so kompliziert ist, hat Syna eine neue Kampagne lanciert. Darin werden während dem ganzen Jahr verschiedene Themen rund um den Arbeitsvertrag thematisiert. Aktuell dreht sich alles um den Lohn. Mehr erfährst du hier:
Wenn du nicht so gerne rechnest oder dir die Bestimmungen zu kompliziert und unübersichtlich erscheinen, kannst du auch bei uns vorbeikommen. Wir analysieren deine Lohnabrechnung und helfen dir, falls Beträge fehlen.
