Skip to main content

Gleichstellung: Es gibt viel zu tun – packen wirs an!

Wenn Corona ein Marathonlauf ist, dann ist der Kampf für die Gleichstellung in der Schweiz wohl die Umrundung der Welt mit einem Segelboot bei Flaute. Im Jubiläumsjahr der Gleichstellung will Syna Wind in die Segel bringen und legt den Schwerpunkt dabei auf Lohngleichheit und prekäre Arbeitsbedingungen. 

2021 ist ein Jubiläumsjahr für die Gleichstellung: 1971 erkämpften sich die Schweizerinnen das nationale Frauenstimmrecht. Und vor 30 Jahren fand der erste Frauen*streik in der Schweiz statt – die grösste öffentliche Mobilisierung seit dem Landesstreik 1918.

Eigentlich genug Grund zum Feiern. Doch die Fortschritte, die für die Gleichstellung seitdem gemacht wurden, können maximal als Minischritte bezeichnet werden.
Zahlreiche Baustellen 
  • Knapp 60% der arbeitenden Frauen in der Schweiz sind heute in Teilzeit beschäftigt, während der Anteil teilzeitarbeitender Männer unter 20% liegt. Noch extremer wird dies beim Blick auf Frauen mit Kindern, die in einer Partnerschaft leben: Hier arbeiten über 80% Teilzeit, während weniger als 5% der Männer in derselben Familienkonstellation ein Teilzeitpensum haben.
  • 5 kantonale Regierungen werden durch reine Männergremien geführt, und weniger als 20% der KMU werden von Frauen geleitet.
  • Die Lohndiskriminierung wächst, anstatt zurückzugehen.
  • Sexuelle Gewalt und sexuelle Belästigung sind weit verbreitet, sowohl im privaten Umfeld als auch am Arbeitsplatz. 
Fokus Tieflöhne 
Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit herzustellen, bleibt eine Mammutaufgabe. Grosser Handlungsbedarf besteht unter anderem dort, wo die Arbeitsbedingungen am schlechtesten sind – in einschlägigen Dienstleistungs-Branchen. Dazu zählen Gastgewerbe und Detailhandel – aber auch das Gesundheitswesen. Genau in diesen Branchen arbeiten hauptsächlich Frauen – für tiefe Löhne, mit unregelmässigen Arbeitszeiten und vielfach ohne Gesamtarbeitsvertrag. Während diese Branchen immer weiter gewachsen sind, blieben sowohl die Löhne als auch die gewerkschaftliche Organisation der Arbeitnehmenden tief.

Hier müssen wir ansetzen: Je mehr Frauen wir aus den Tieflohnbranchen für eine Syna-Mitgliedschaft gewinnen, umso besser können wir uns dort für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. 

Syna-Schwerpunkte 2021 

Die Feierlaune im Jubiläumsjahr 2021 will also nicht so richtig aufkommen. Zu viel bleibt zu tun. Deshalb stellen wir die Themen Lohngleichheit und prekäre Arbeitsbedingungen dieses Jahr ins Zentrum unserer Arbeit. Damit führen wir die Anliegen der Frauen*streiks von 1991 und 2019 fort. Gleichzeitig legen wir besonderes Augenmerk auf die Auswirkungen der Coronakrise auf die Arbeitnehmenden mit Tieflöhnen. Unter anderem wird Syna mit einer schweizweiten Aktionswoche im Juni auf diese Themen aufmerksam machen. Wir laden alle Syna-Mitglieder herzlich ein, an den Vorbereitungen und an der Aktionswoche in ihren Regionen mitzuwirken. Mehr Infos dazu erhältst du in deinem Regionalsekretariat: syna.ch/regionen

Ähnliche Beiträge

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ablehnen Akzeptieren