Ständerat will keine Lohngleichheit
Der Ständerat will keine echte Transparenz bei der Überprüfung der Lohngleichheit. Er hat es heute verpasst, dem zahnlosen Gleichstellungsgesetz etwas mehr Effizienz und der Gleichstellung wichtigen Antrieb zu verleihen. Syna und Travail.Suisse sind tief enttäuscht von diesem Entscheid.
Das revidierte Gleichstellungsgesetz verpflichtet Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden, bis zum 30. Juni dieses Jahres eine Lohnanalyse durchzuführen, um die Lohngleichheit zu überprüfen. Dies betrifft gerade mal 0,9% der Schweizer Unternehmen.
Analyse für wenige, Sanktionen für niemanden
Mit der parlamentarischen Initiative «Lohngleichheit. Übermittlung der Analyseergebnisse an den Bund» (20.400) wäre immerhin die Übermittlung der Lohnanalysen an den Bund und damit die Evaluation der Wirksamkeit der Massnahmen sichergestellt worden. Während sich der Nationalrat noch dafür ausgesprochen hat, konnte sich der Ständerat heute nicht einmal zu diesem Schritt durchringen. Für Travail.Suisse ist klar, dass damit eine grosse Chance für die reale Lohngleichheit verpasst wurde und dass das gewerkschaftliche Engagement verstärkt werden muss. Für Syna und Travail.Suisse ist es schlicht inakzeptabel, dass 40 Jahre nach der Verankerung der Lohngleichheit in der Bundesverfassung eine Lohndiskriminierung von 7,70 Milliarden0 Franken pro Jahr Realität ist.
Respect8-3.ch fördert die Lohngleichheit
Syna und Travail.Suisse appellieren einerseits an alle Unternehmen, sich auf Respect8-3.ch zu registrieren und fordern andererseits die Politik auf, auf dem Weg zu einer echten Gleichstellung nicht immer auf halber Strecke stehen zu bleiben.
Weitere Auskünfte
Mandy Zeckra, GL-Mitglied Syna, Leiterin Fachstelle Gleichstellung