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Ungenügende Lohnerhöhungen 2018

Die wirtschaftlichen Aussichten sind so gut wie lange nicht mehr. Lohnerhöhungen zwischen 0,5 und 1% sind deshalb ungenügend. Immerhin: In Industrie und Gewerbe werden generelle Erhöhungen gewährt.
Syna forderte Anfang August je nach Branche Lohnerhöhungen von 1,5 bis 2%. Mit gutem Grund: Das Seco geht seit Mitte Jahr von einem soliden Wirtschaftswachstum von 2% aus. Neben der Teuerung und den jährlich steigenden Krankenkassenprämien mussten viele Mitarbeitende in der Vergangenheit auf Lohnanpassungen verzichten.

Syna fordert deshalb:
Die Arbeitnehmenden, die wesentlich den Unternehmenserfolg erarbeiten, müssen auch finanziell an diesem beteiligt werden.
- Lohnerhöhungen zwischen 0,5 und 1% sind nicht zufriedenstellend.
+ Positiv sticht aber heraus, dass in Industrie und Gewerbe vermehrt generelle Lohnanpassungen erfolgen und die Nullrunden zurückgehen.

So sehen die Lohnabschlüsse in einzelnen Branchen aus:

Dienstleistung: Nicht alle profitieren

Die unterschiedlichen Branchen im Dienstleistungssektor haben eins gemeinsam: Im Gegensatz zur Praxis in Industrie und Gewerbe werden die meisten Lohnerhöhungen individuell verteilt. Wir stehen dieser Praxis kritisch gegenüber: Schliesslich sind alle Arbeitnehmenden gleichermassen von Teuerung und steigenden Krankenkassenprämien betroffen. Zudem ist ein gerechter Verteilschlüssel lange nicht überall sicher: Wie wird garantiert, dass die schon gut verdienenden «Lieblinge des Chefs» nicht überdurchschnittlich berücksichtigt werden?

Industrie: Trendwende? Angst vor Stellenverlust!

Der starke Franken schwächt sich seit Sommer weiter ab. Das entlastet die Exportindustrie. Zusammen mit den Effizienzsteigerungen – oft zulasten der Mitarbeitenden – hat sich die Situation in der MEM-Industrie deutlich verbessert: mehr Umsatz, mehr Aufträge und gute Aussichten. Nach Jahren der Lohnstagnation zeigen die bis jetzt bekannten Abschlüsse (einige Verhandlungen sind noch im Gang) in die richtige Richtung.
Anstatt Einmalzahlungen oder nur individuelle Erhöhungen gibt es wieder mehr generelle Lohnerhöhungen. So schliessen 3 MEM-Firmen mit generellen Lohnerhöhungen von 0,4 bis 2% ab.
Sorgen bereiten den Angestellten in der Industrie, dass doch noch Entlassungen drohen – nachdem sie unter grossem Einsatz und materiellen Opfern mitgeholfen haben, die Unternehmen durch die schwierige Zeit der Frankenstärke zu bringen. Hiobsbotschaften wie gerade jetzt bei General Electric (GE) mit dem Abbau von 1400 Stellen oder im Mai bei Novartis (minus 500 Stellen) sind zudem besonders ärgerlich, da es sich um hochrentable Firmen handelt. Während die Aktionäre unverändert absahnen, werden die Mitarbeitenden vor die Türe gestellt.

Gewerbe: Schatten und Licht

Landauf, landab zeugen Kräne vom Bauboom. Mit viel Können und noch mehr Einsatz bauen Handwerker im Bauhaupt- und im Ausbaugewerbe die Schweiz von morgen und sind stolz auf ihre Arbeit.
Doch bereits zum 4. Mal in Folge wird es im Bauhauptgewerbe keinen Lohnabschluss geben! Das sind alles andere als ermutigende Signale für die 2018 anstehende Neuverhandlung des Landesmantelvertrags.

Auch die Schreiner werden dieses Jahr leer ausgehen. Ihr Trost ist, dass in ihrer Branche eine Vorruhestandslösung erarbeitet wird. Die Sozialpartner im Ausbaugewerbe der Westschweiz konnten sich ebenfalls nicht auf eine Lohnerhöhung einigen.

Unsere Forderung, dass endlich mit den wiederholten Nullrunden Schluss sein muss, wurde hingegen in anderen Branchen umgesetzt. Leider ist die Erhöhung oft ungenügend. Aber wenigstens erfolgt sie generell für alle Mitarbeitenden.

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