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Wahre Königinnen

Am Sonntag, 8. März, ist Weltfrauen*tag. Die Gewerkschaft Syna widmet den Tag allen Frauen, die auch sonntags unter schwierigen Arbeitsbedingungen im Detailhandel arbeiten. Mit der Kampagne «Wahre Königinnen» verleiht sie den Verkäuferinnen die Krone – symbolisch für die Wertschätzung, die sie verdienen.

Der Sonntag ist für viele Frauen ein gewöhnlicher Arbeitstag. Gerade im Detailhandel ist die Arbeit am Wochenende eher Regel als Ausnahme: Die Arbeitszeit am Samstag wird immer länger, und immer mehr Läden, Kioske und Tankstellenshops haben auch sonntags geöffnet. Die Angestellten stehen allzeit bereit. Denn im Detailhandel gilt: Der Kunde ist König.
Für Syna sind aber die Angestellten die wahren Königinnen! Sie haben unsere Wertschätzung verdient. Deshalb besucht Syna sie an ihrem Arbeitsplatz und verleiht ihnen die Krone.

Vor allem Frauen betroffen

Mit der Aktion will die Gewerkschaft den Mitarbeiterinnen zeigen, dass sie nicht alleine sind: 2/3 der Mitarbeitenden im Detailhandel sind Frauen. Knapp die Hälfte der Angestellten arbeitet Teilzeit. Während Männer in Vollzeitpensen und auf Führungsebene übervertreten sind, arbeitet die Mehrheit der Frauen in Teilzeitstellen mit begrenzten Berufsaussichten – und unter schwierigen Bedingungen: Die Löhne sind tief, die Arbeitszeiten lang und unregelmässig mit kurzfristigen Arbeitsplänen – oder gar auf Abruf.

Es braucht einen nationalen Gesamtarbeitsvertrag 

Syna macht den Frauen Mut, sich gegenseitig zu stärken und gemeinsam für faire Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Sie unterstützt die Frauen mit ihrem Engagement – und fordert seit Jahren einen einheitlichen nationalen Gesamtarbeitsvertrag für den gesamten Schweizer Detailhandel. Nur dieser kann die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern.

Personal wird «optimiert» 

Mit rund 300 000 Angestellten ist der Detailhandel eine der wichtigsten Branchen. Er steckt trotz der starken Wirtschaftsleistung in der Krise. Die Schweizer Detailhändler spüren vermehrt die Konkurrenz von Onlinehandel und Einkaufstourismus. Dazu kommen die hohen Ladenmieten. Doch anstatt diese Probleme an der Wurzel zu packen, wird der Druck ans Personal weitergegeben.
Dazu meint Kampagnenleiterin Sabri Schumacher: «Zu vielen Arbeitgebenden sind die Profite wichtiger als das Wohlergehen ihrer Angestellten. Sie streichen Stellen und ‚optimieren' das Personal: Die Mitarbeitenden müssen immer mehr in immer weniger Zeit zu erledigen und während immer längerer Öffnungszeiten ständig zur Verfügung stehen. So nehmen Zeitdruck und Stress zu. Kommt es zu Lieferengpässen, gesellt sich noch der Frust der Kundschaft dazu.»

Respekt von Kundinnen und Kunden 

Syna setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen im Detailhandel ein – appelliert aber auch an uns alle als Kundinnen und Kunden: Auch wir können etwas beitragen – indem wir das Verkaufspersonal mit Respekt behandeln. Genau so, wie wir selbst es an unserem Arbeitsplatz gerne hätten.


Weitere Auskünfte
Sabri Schumacher, Verantwortliche Fachstelle Gleichstellung Syna
Marco Geu, Branchenverantwortlicher Detailhandel 

→ Mehr Infos zur Kampagne: syna.ch/wahre-koeniginnen

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