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«Wir helfen unkompliziert»

Danilo Ronzani, Regionalverantwortlicher Ostschweiz, will mit Syna vor Ort präsent sein. Kontrollen zum Gesundheitsschutz erlebt er positiv. Er arbeitet dafür, dass sie konsequent weitergehen.

Nachdem wir im Sekretariat die Schalter schliessen mussten, bauten wir die Telefonpräsenz deutlich aus. Das wurde genutzt: Anfangs erhielten wir sehr viele Anfragen von Angestellten, die Angst hatten, sich bei der Arbeit anzustecken, oder die zu den Risikogruppen gehörten. In unserer Region arbeiten zudem viele Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus Österreich, für sie ist alles oft noch komplizierter.

Sicherheit vermitteln 

Wenn uns jemand meldet, dass der Gesundheitsschutz bei der Arbeit nicht umgesetzt wird, intervenieren wir – entweder direkt bei den Firmen, zu denen wir viele Kontakte haben, oder bei den Kontrollorganen. Eine wichtige Aufgabe ist aber auch, Informationen zu sammeln und weiterzugeben: Welche gesetzlichen Regeln gelten gerade? Wo findet man Checklisten oder wie füllt man Antragsformulare richtig aus? So konnten wir bisher vielen etwas Sicherheit vermitteln, den nächsten Schritt aufzeigen. Was besonders geschätzt wird: Wir sind unabhängig und können deshalb oft unkompliziert helfen.
Das ändert natürlich nichts an der dramatischen Situation – in der viele um Beratung froh sind, wie sie sich wehren können: Allein von Februar bis März stieg die Arbeitslosenzahl im Kanton St. Gallen um 1500 auf gegen 12 000. Und bis zum April haben über 8500 Betriebe Kurzarbeit angemeldet. Die Entschädigung beträgt dabei nur 80%. Für Menschen mit kleinem Lohn ist das schwierig, vor allem, wenn kein Ende absehbar ist.

Kontrolle des Gesundheitsschutzes 

Da die ganzen Aktivitäten in unseren Sektionen stillstehen und niemand zu uns kommen kann, gehen wir bewusst auf die Leute zu. Wir rufen viele Mitglieder persönlich an. Das gibt interessante Gespräche, in denen wir viel über die Befindlichkeit und die Situation in den einzelnen Branchen erfahren.
Selber sind wir oft im Home Office. Es ist mir deshalb wichtig, dass wir da präsent sind, wo gearbeitet wird: Wir besuchen auch jetzt regelmässig Baustellen, Detailhändler, Tankstellenshops oder Coiffeursalons und kontrollieren den Gesundheitsschutz.
Ich habe festgestellt, dass sich die Unterschiede in der Krise etwas auflösen: Die Chefs sind selber auch unsicher und oft sogar froh um unseren Besuch. Die Schutzmassnahmen greifen am besten, wenn sie partnerschaftlich zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmenden umgesetzt werden. Und auch die Arbeitnehmenden müssen zu sich schauen. Auch wenn sie, gerade auf dem Bau, sonst ja «hart im Nehmen» sind…

Jetzt nicht nachlassen 

Wie sich die Situation entwickelt, wage ich noch nicht vorauszusagen. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir alle nicht nachlassen. Wir müssen uns konsequent selber schützen, und der Gesundheitsschutz bei der Arbeit muss weiterhin rigoros kontrolliert werden. Zudem müssen wir sicherstellen, dass die Sozialpartnerschaft weiter funktioniert – gerade jetzt, wo es in vielen Unternehmen erst richtig schwierig wird. Dafür leisten wir Gewerkschaften viel Arbeit. Auch solche im Hintergrund, die man nicht immer direkt sieht.

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