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Wirtschaftsaussichten vergrössern Spielraum für Lohnerhöhungen

Die Coronakrise hat der Wirtschaft in der Schweiz einen harten Schlag versetzt. Die neusten Konjunkturprognosen des Seco zeigen aber, dass sich die Wirtschaft besser erholt als erwartet. Travail.Suisse und Syna rufen deshalb die Unternehmen dazu auf, wenn immer möglich auf Entlassungen zu verzichten. Auch in Bezug auf die Lohnverhandlungen sind die verbesserten Wirtschaftsaussichten erfreulich. Flächendeckende Nullrunden bei den Löhnen sind nicht gerechtfertigt, bescheidene Lohnerhöhungen für einen Grossteil der Arbeitnehmenden möglich und sinnvoll.

Die Coronakrise verursacht einen weltwirtschaftlichen Einbruch von historischem Ausmass. Das Seco zeigt mit seinen neusten Prognosen aber, dass die Wirtschaft in der Schweiz deutlich besser damit zurecht kommt als noch vor ein paar Monaten befürchtet. Mit einem prognostizierten Minus des BIP von 3,8% erwartet das Seco nur noch einen rund halb so grossen Wirtschaftseinbruch wie vor einigen Monaten. Zwar waren Ende September rund 50 000 Personen mehr arbeitslos als im Vorjahr, und das obschon das Instrument der Kurzarbeit einen sprunghaften Anstieg der Arbeitslosenzahlen bisher verhindert hat. Die verbesserten Wirtschaftsprognosen dürften indes zu einer Stabilisierung am Arbeitsmarkt führen. «Die Arbeitgeber sind jetzt aufgerufen, auf unnötige Entlassungen zu verzichten, um nicht die Krise zusätzlich zu verschärfen», fordert Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse.

Lohnerhöhungen als wichtiger Schritt aus der Krise

Die verbesserten Wirtschaftsprognosen verändern auch die Ausgangslage für die Lohnverhandlungen. Die Gewerkschaften verzichten zwar in wirtschaftlich schwer getroffenen Branchen (wie beispielsweise dem Gastgewerbe) bewusst auf Lohnforderungen, erachten aber flächendeckende Nullrunden für nicht gerechtfertigt.
Gerade die systemrelevanten Berufe haben in der Krise ihre Wichtigkeit gezeigt, und die in diesen Bereichen Beschäftigten haben eine Lohnerhöhung mehr als verdient. Aber auch in weniger von der Coronakrise betroffenen Branchen sind Lohnerhöhungen für die Arbeitnehmenden im Bereich von einem Prozent durchaus möglich. «Bescheidene Lohnerhöhungen sind auch volkswirtschaftlich sinnvoll. Sie helfen, die Kaufkraft zu erhöhen, den Konsum zu stützen und so die Krise besser und schneller zu bewältigen», betont Gabriel Fischer.


Weitere Auskünfte
Arno Kerst, Präsident Syna

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