Löhne: Applaus allein genügt nicht!
Die Verkäuferin, der Pöstler, die Pflegehilfe und das Reinigungspersonal haben im Frühling Applaus erhalten. Jetzt fordern wir für sie endlich mehr Lohn. Auch oder gerade in Coronazeiten können und müssen die Löhne steigen. Generelle Lohnerhöhungen von bis zu 1,5% sind möglich und stützen den Konsum. In Branchen mit grossen wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist der Erhalt der Arbeitsplätze prioritär.
Sie haben unter schwierigsten Bedingungen weitergearbeitet. Weil sie durchgehalten haben, wurde aus dem Lockdown kein Zusammenbruch. Dafür haben sie von der Öffentlichkeit und in den Kommentarspalten Applaus erhalten: Die Arbeit der Angestellten im Gesundheitswesen, im Detailhandel oder in Logistik und Transport ist – das ist uns allen hautnah bewusst geworden – systemrelevant. Das verdient Anerkennung, und vor allem mehr Lohn und gute Arbeitsbedingungen. Nach den Worten müssen Taten folgen. Die Lohnrunde 2021 bietet dazu Gelegenheit.
Tiefe Löhne erhöhen
Im Gesundheitswesen ist der Fachkräftemangel schon länger ein Thema, und er wird immer dringlicher. Im Detailhandel ist die Lohnentwicklung seit Jahren völlig unbefriedigend. Viele Verkäuferinnen und Verkäufer können mit ihrem Lohn kaum eine Familie ernähren, sind eigentliche Working Poor. Beide Branchen können und müssen jetzt Gegensteuer geben. Applaus allein genügt nicht, jetzt braucht es deutliche Lohnerhöhungen. Syna fordert darum
Keine Einkommen unter 4000 Franken!
13,5% der Frauen und 4,8% der Männer verdienen trotz eines Vollpensums weniger als 4000 Franken im Monat. 135 000 Menschen sind trotz Arbeit arm. Was schon ohne Krise kaum für ein würdiges (Familien-)Leben reicht, führt bei Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit direkt in die Prekarität. Wie Syna und Travail.Suisse heute aufzeigen, haben viele Arbeitnehmende während des Lockdowns von Kurzarbeitsentschädigung profitiert. Aber die Hälfte von ihnen musste Lohnkürzungen in Kauf nehmen. Syna fordert darum
Lohngleichheit jetzt!
In vielen der oben erwähnten systemrelevanten Tieflohnjobs arbeiten vor allem Frauen. Ihre Lohnsituation hat sich auch gut ein Jahr nach dem eindrücklichen Frauen*streik nicht verbessert. Frauen verdienen in der Schweiz jährlich durchschnittlich 7700 Franken weniger als Männer für gleichwertige Arbeit. Auch das Gleichstellungsgesetz, das seit Anfang Juli in Kraft ist, wird diese Lohndiskriminierung nicht beheben. Deshalb haben Travail.Suisse und ihre Mitgliederorganisationen, darunter auch Syna, die Plattform respect8-3.ch ins Leben gerufen: Nach einer Lohngleichheitsanalyse können sich Unternehmen auf einer weissen Liste registrieren und so als Vorreiter der Lohngleichheit positionieren. Coronakrise hin oder her: Für die Überprüfung der Lohngleicheit und wenn nötig die Anpassung von zu tiefen Frauenlöhne gibt es keine Ausrede mehr. Die Lohndiskriminierung muss jetzt beendet werden!
Corona als Vorwand?
Auch uns als Gewerkschaft ist bewusst, dass der Wirtschaftseinbruch unvergleichlich ist, und die Aussichten unsicher und schwierig bleiben. Die Situation in den einzelnen Branchen und Betrieben muss aber differenziert betrachtet werden. So wurde und wird im Gewerbe weiterhin bei sehr guter Auslastung gearbeitet. Und die Lohnentwicklung über mehr als ein Jahr-zehnt des Baubooms ist ungenügend. Zudem ist auch im Ausbaugewerbe der Fachkräftemangel Tatsache – auch wegen der schlechten Lohnentwicklung. Syna fordert darum
Grosser Nachholbedarf
Die Löhne in der Industrie entwickeln sich seit Jahren knausrig: In der Krise gibt es nichts, und nach der Krise wird Zurückhaltung verlangt – bis die nächste Krise da ist oder sich abzeichnet. Der Nachholbedarf bei den Löhnen ist ausgewiesen und darf bei den Verhandlungen nicht immer auf die lange Bank geschoben werden. Syna fordert darum
Einkommen und Beschäftigung sichern
Unbestrittenerweise gibt es Branchen und Betriebe, die ganz besonders unter den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus leiden. Persönliche Dienstleistungen gehören dazu, aber auch der städtische Tourismus und die Eventindustrie. Vor grossen Herausforderungen sehen sich auch Unternehmen, zum Beispiel die Maschinenindustrie, die in Länder exportieren, die von der weltweiten Krise noch mehr gebeutelt sind. Hier fordert Syna für die Lohnverhandlungen
Tiefe Löhne erhöhen
Im Gesundheitswesen ist der Fachkräftemangel schon länger ein Thema, und er wird immer dringlicher. Im Detailhandel ist die Lohnentwicklung seit Jahren völlig unbefriedigend. Viele Verkäuferinnen und Verkäufer können mit ihrem Lohn kaum eine Familie ernähren, sind eigentliche Working Poor. Beide Branchen können und müssen jetzt Gegensteuer geben. Applaus allein genügt nicht, jetzt braucht es deutliche Lohnerhöhungen. Syna fordert darum
- im Gesundheitswesen deutliche Erhöhungen für Löhne unter 5500 Franken (zum Beispiel bei Pflegehilfen) und generell 1% mehr Lohn für alle Beschäftigten.
- im Detailhandel strukturelle Erhöhungen für Löhne unter 5500 Franken, für Ungelernte mindestens 4000 und für Angestellte mit Fähigkeitszeugnis mehr als 4500 Franken.
Keine Einkommen unter 4000 Franken!
13,5% der Frauen und 4,8% der Männer verdienen trotz eines Vollpensums weniger als 4000 Franken im Monat. 135 000 Menschen sind trotz Arbeit arm. Was schon ohne Krise kaum für ein würdiges (Familien-)Leben reicht, führt bei Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit direkt in die Prekarität. Wie Syna und Travail.Suisse heute aufzeigen, haben viele Arbeitnehmende während des Lockdowns von Kurzarbeitsentschädigung profitiert. Aber die Hälfte von ihnen musste Lohnkürzungen in Kauf nehmen. Syna fordert darum
- von der Politik, dass Arbeitnehmende mit einem Lohn von unter 5000 Franken bei Kurzarbeit eine Entschädigung von 100% erhalten.
- von allen Branchen und Betrieben mit Löhnen unter 4000 Franken deutliche Lohnerhöhungen – und entsprechende Anpassungspfade, die verbindlich vereinbart werden.
Lohngleichheit jetzt!
In vielen der oben erwähnten systemrelevanten Tieflohnjobs arbeiten vor allem Frauen. Ihre Lohnsituation hat sich auch gut ein Jahr nach dem eindrücklichen Frauen*streik nicht verbessert. Frauen verdienen in der Schweiz jährlich durchschnittlich 7700 Franken weniger als Männer für gleichwertige Arbeit. Auch das Gleichstellungsgesetz, das seit Anfang Juli in Kraft ist, wird diese Lohndiskriminierung nicht beheben. Deshalb haben Travail.Suisse und ihre Mitgliederorganisationen, darunter auch Syna, die Plattform respect8-3.ch ins Leben gerufen: Nach einer Lohngleichheitsanalyse können sich Unternehmen auf einer weissen Liste registrieren und so als Vorreiter der Lohngleichheit positionieren. Coronakrise hin oder her: Für die Überprüfung der Lohngleicheit und wenn nötig die Anpassung von zu tiefen Frauenlöhne gibt es keine Ausrede mehr. Die Lohndiskriminierung muss jetzt beendet werden!
Corona als Vorwand?
Auch uns als Gewerkschaft ist bewusst, dass der Wirtschaftseinbruch unvergleichlich ist, und die Aussichten unsicher und schwierig bleiben. Die Situation in den einzelnen Branchen und Betrieben muss aber differenziert betrachtet werden. So wurde und wird im Gewerbe weiterhin bei sehr guter Auslastung gearbeitet. Und die Lohnentwicklung über mehr als ein Jahr-zehnt des Baubooms ist ungenügend. Zudem ist auch im Ausbaugewerbe der Fachkräftemangel Tatsache – auch wegen der schlechten Lohnentwicklung. Syna fordert darum
- im Bauhauptgewerbe generell 80 bis 100 Franken mehr Lohn.
- im Ausbaugewerbe je nach Situation der Branche generelle Erhöhungen zwischen 0,5 und 1,5% bzw. 30 und 80 Franken.
Grosser Nachholbedarf
Die Löhne in der Industrie entwickeln sich seit Jahren knausrig: In der Krise gibt es nichts, und nach der Krise wird Zurückhaltung verlangt – bis die nächste Krise da ist oder sich abzeichnet. Der Nachholbedarf bei den Löhnen ist ausgewiesen und darf bei den Verhandlungen nicht immer auf die lange Bank geschoben werden. Syna fordert darum
- in der Chemie- und Pharmaindustrie wie auch in der Maschinen-, Elektro und Metallindustrie je nach Situation des Betriebs zwischen 0,5 und 1,5% mehr Lohn.
Einkommen und Beschäftigung sichern
Unbestrittenerweise gibt es Branchen und Betriebe, die ganz besonders unter den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus leiden. Persönliche Dienstleistungen gehören dazu, aber auch der städtische Tourismus und die Eventindustrie. Vor grossen Herausforderungen sehen sich auch Unternehmen, zum Beispiel die Maschinenindustrie, die in Länder exportieren, die von der weltweiten Krise noch mehr gebeutelt sind. Hier fordert Syna für die Lohnverhandlungen
- transparenten Einblick in die Geschäftszahlen.
- eine Opfersymmetrie: Nullrunden bei den Angestellten müssen auch Nullrunden bei den Aktionären (keine Dividendenausschüttungen) zur Folge haben.
Die anstehenden Lohnverhandlungen finden in unsicherem Umfeld statt. Um so wichtiger sind jetzt angemesse Lohnerhöhungen – in besonderem Masse für Arbeitnehmenden mit tiefen Einkommen. Denn gerade damit werden der Konsum und somit die Wirtschaft gestützt.
Weitere Auskünfte
Arno Kerst, Präsident Syna
-> Die gesamten Unterlagen zur Medienkonferenz von Travail.Suisse